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YouTube lernt neue Sprachen - aber leider kein Deutsch

19.06.2007
Die Google-Tochter YouTube hat neue lokale Portale in einer Reihe von Ländern eröffnet. Ausgerechnet Deutschland ist nicht dabei.

Regionale YouTube-Präsenzen starten heute in Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Japan, den Niederlanden, Polen und Spanien. Zunächst ist jede Länderseite vollständig übersetzt, hat eine eigene Homepage und regionale Suchfunktion. Sukzessive sollen die Auftritte dann noch um länderspezifische Videobewertungen und -kommentierungen sowie Bereiche für Videos, Channels, Kategorien und Communities ergänzt werden. YouTube hat im Zuge der Internationalisierung außerdem neue Content-Partnerschaften mit Fernsehsendern (u.a. der BBC), Fußballvereinen (Chelsea, AC Mailand, FC Barcelona, Real Madrid) und Organisationen wie Greenpeace geschlossen.

Die mit Sicherheit ebenfalls angedachte deutsche YouTube-Seite (youtube.de ist laut Denic-Abfrage schon für Google reserviert) lässt vorerst auf sich warten. Grund dafür ist vermutlich auch die Bruchlandung, die Yahoo! mit der Eindeutschung seiner Foto-Community flickr hingelegt hat. Dort wurde zum Schutz der hiesigen Mitarbeiter von flickr und deren Mutter Yahoo! eine Zensur aus Jugendschutzsicht möglicherweise bedenklicher Bilder verhängt. Hintergrund dürfte der Paragraph 184 StGB sein, der die Verbreitung pornographischer Schriften an Minderjährige mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft. Weder flickr noch YouTube verfügen über effektive Mechanismen zur Alters- und Inhaltekontrolle.

Google-Sprecher Stefan Keuchel erklärte gegenüber der COMPUTERWOCHE lediglich, es sei von vornherein klar gewesen, dass die Internationalisierung von YouTube in mehreren Wellen vonstatten gehen werde. Leider sei Deutschland aus allerlei Lizenz- und rechtlichen Gründen nicht sofort dabei. "Wir freuen uns aber darauf, in den nächsten Monaten auch ein deutsches YouTube-Angebot zu starten", sagte Keuchel. (tc)