Yeutters Geduld mit Brasilien ist am Ende

20.11.1987

LONDON (CW) - Der Protektionismus, mit dem die brasilianische Regierung die Computerindustrie ihres Landes schützt, geht dem Handelsbeauftragten der Reagan-Regierung, Clayton Yeutter, zu weit. Wenn Brasilien kein Entwicklungsland wäre, sagte der US-Politiker vor dem britischen Industrieverband, hätten die Vereinigten Staaten schon längst zu Sanktionen gegriffen. "Wir waren bisher unglaublich geduldig und tolerant", zitiert die "Financial Times" Yeutters Auftritt.

Nach Ansicht des Amerikaners, der der Branche seit dem Halbleiterkonflikt mit fernöstlichen Ländern bekannt ist, braucht Brasilien im Interesse seiner Industrie Software, die im Land nicht offiziell verfügbar ist, weil sie nicht eingeführt werden darf. Eines Tages werde die Regierung Sarney ihre Politik bereuen, die schon dazu geführt habe, daß brasilianische Unternehmen ausländische Programme von Softwarepiraten bezögen.