Yahoo und IBM fordern Google bei der Enterprise-Suche heraus

13.12.2006
Das Duo stellt Unternehmen kostenlos Suchtechnik für den professionellen Einsatz zur Verfügung.
IBM Omnifind Yahoo! Edition lässt sich einfach an die eigene Corporate Identity anpassen.
IBM Omnifind Yahoo! Edition lässt sich einfach an die eigene Corporate Identity anpassen.

Die Server-basierende Suchmaschine wurde auf den Namen "IBM Omnifind Yahoo Edition" getauft und soll ab heute im kostenlosen Download erhältlich sein. Die Software richtet sich insbesondere an Unternehmen, die sich bisher durch die Kosten und Komplexität solcher Produkte abschrecken ließen. Damit stoßen IBM und Yahoo in dasselbe Horn wie beispielweise Google, das mit seinem Produkt für Enterprise-Suche "Google Mini" eine vergleichbare Strategie verfolgt. Zudem kann sich die IBM Omnifind Yahoo Edition offenbar auch funktional mit der Konkurrenz messen. So soll sie laut Hersteller nicht nur einfach zu installieren und benutzen sein, sondern kann bis zu 500 000 Dokumente indizieren. Dabei werden über 200 Dateitypen unterstützt, einschließlich PDF, Word und Excel. Ebenso ist eine Web-Suche über Yahoo möglich.

Die Search Appliance Google Mini unterstützt etwa die gleiche Zahl an Dokumententypen, ist aber lizenzpflichtig und kostet je nach Zahl der indizierbaren Dokumente (50 000 bis 300 000) zwischen 2000 und 9000 Dollar. "Google muss auf die kostenlose Konkurrenz reagieren und versuchen, sich über einen größeren Index zu differenzieren", kommentiert Matt Brown, Analyst bei Forrester Research die Lage. Andererseits sei die IBM Omnifind Yahoo Edition jedoch weder ein Ersatz für die anderen, leistungsfähigeren Varianten der "Google Search Appliance", noch für Highend-Lösungen von Firmen wie Fast Search & Transfer, Autonomy oder IBM, schränkte Brown ein. Solche Produkte hätten wesentlich mehr Funktionen zu bieten, indem sie beispielsweise auch Daten in Unternehmensanwendungen indizieren könnten.

Das IBM/Yahoo-Produkt besitzt eine an Yahoo orientierte Benutzeroberfläche und lässt sich über einen Browser bedienen. Zusätzlich bestehen weitere Optionen für die Oberflächengestaltung. Auch ist es möglich die Suchmaschine über eine Box in bestehende Webseiten einzubetten sowie die Programmierschnittstelle individuell anzupassen. IBM positioniert die Suchmaschine als Einsteigerangebot innerhalb der "Omnfind"-Produktlinie (siehe auch "IBM kauft neue Suchmaschine"). Allerdings ist derzeit ein Upgrade der Yahoo-Variante noch beschwerlich, da der Index beim Umstieg neu aufgebaut werden müsste. Dies soll sich aber laut Marc Andrews, Program director für Information Management bei IBM, ändern. Zudem kündigte der Manager einen technischen telefonischen Kundenservice an. Dieser soll für jährlich 2000 Dollar pro Server erhältlich sein. (as)