Web

Übernahmekampf

Yahoo!-Großaktionär kritisiert Microsoft scharf

09.04.2008
Im Tauziehen um eine Übernahme durch den Softwareriesen Microsoft hat der Internet-Konzern Yahoo! öffentlich Rückendeckung von einem seiner größten Aktionäre bekommen.

Microsofts Ultimatum samt Androhung eines niedrigeren Kaufpreises sei ein grober Fehler gewesen, sagte der Portfolio-Manager des Vermögensverwalters Legg Mason, Bill Miller, in einem Interview des "Wall Street Journal" vom Mittwoch. Legg Mason hält rund sieben Prozent der Yahoo!-Aktien.

Microsoft hatte Yahoo! am Wochenende zu einer gütlichen Einigung binnen drei Wochen aufgefordert. Andernfalls drohe eine feindliche Übernahme zu einem niedrigeren Preis. Yahoo! lehnte daraufhin die bisherige Offerte von ursprünglich knapp 45 Milliarden Dollar (29 Milliarden Euro) erneut als zu niedrig ab.

Auch Legg-Mason-Manager Miller nannte das Angebot zu niedrig. Wenn Microsoft den Preis anhebe, werde dagegen der Druck auf Yahoo! schnell steigen. Schon ein Aufschlag von einem Dollar auf das erste Angebot von 31 Dollar je Aktie würde auf die Anteilseigner eine große psychologische Wirkung haben, sagte Miller. "Den Aktionären zu sagen, dass man ihnen etwas wegnehmen will, ist kein Weg, ihre Unterstützung zu gewinnen."

Microsoft will mit der Yahoo!-Übernahme die Dominanz des Rivalen Google bei Internet-Suche und Online-Werbung brechen. Bei einem Scheitern der Verhandlungen will sich der Konzern direkt an die Aktionäre wenden und eigene Vertreter im Verwaltungsrat durchsetzen.

Da Microsofts Aktienkurs seit dem ersten Angebot gesunken ist, hat sich der Wert der Offerte auf derzeit rund 41 Milliarden Dollar verringert. (dpa/tc)