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Yang und Bostock lehnen Angebot weiterhin ab

Yahoo! antwortet auf Ballmers bösen Brief

07.04.2008
Yahoo! hat in Person von CEO Jerry Yang und Chairman Roy Bostock auf Steve Ballmers Brief vom Wochenende geantwortet.

Der Microsoft-Chef hatte damit gedroht, das Übernahmeangebot für Yahoo! in ein feindliches an die Aktionäre umzuwandeln und zu verringern, falls Yahoo! nicht binnen drei Wochen in die Transaktion einwillige. Yang und Bostock lehnen das Angebot nun wie bislang schon gehabt ab mit der Begründung, Yahoo! sei damit unterbewertet. Ohnehin sei Microsofts Angebot nicht mehr so viel wert wie bei seiner Vorlage, weil der Aktienkurs der Redmonder Softwarekonzerns seither einiges an Wert verloren habe. Grundsätzlich würde sich Yahoo! aber nun wohl kaufen lassen - vorausgesetzt, Microsoft legt beim Kaufpreis entsprechend nach.

Microsoft möchte Yahoo! übernehmen und damit seinen Rückstand gegenüber Google in Sachen Internet-Suche und Online-Werbung verringern. Branchenkenner zweifeln allerdings unter anderem angesichts der schieren Größe des Deals und unterschiedlicher Unternehmenskulturen (Yahoo! setzt zum Beispiel stark auf Open Source) daran, dass dies funktionieren würde. Yahoo! hatte seither versucht, sich mit anderen Partnerschaften zu verstärken, bislang allerdings ohne Erfolg.

Um eine Übernahme von Yahoo! durchzusetzen, müsste Microsoft vermutlich nicht nur die Aktionäre des Portalriesen für sich gewinnen, sondern auch den Yahoo!-Aufsichtsrat mit seinen Leuten kapern. Yahoo! hat nämlich sogenannte Giftpillen ("Poison Pills") installiert, die eine Übernahme durch Dritte praktisch unmöglich machen. Mit Microsoft-freundlichen Direktoren im Aufsichtsgremium ließen sich diese abschaffen. (tc)