Neue Geräte sollen Weg in positive Bilanz ebnen

Xybernaut findet in IBM und TI Verbündete

02.06.2000
MÜNCHEN (CW) - Xybernaut hat für die Entwicklung der nächsten Generation seiner Wearable PCs die Firmen IBM und Texas Instruments als Bündnispartner gewonnen. Beide Firmen wollen Technik und Know-how für die neuen tragbaren Rechner beisteuern.

Das Abkommen mit IBM sieht vor, dass die neuen Modelle der tragbaren Minirechner gemeinsam entwickelt und gebaut werden sollen. Die Armonker wollen dabei die Erfahrungen aus ihrer Pervasive-Computing-Strategie in das Bündnis einbringen, erklärt Samuel Prabhakar, Leiter für die Entwicklung neuer Gerätelösungen bei IBM.

Laut der Vereinbarung mit Texas Instruments (TI) werden in den neuen Wearable PCs von Xybernaut digitale Signalprozessoren (DSPs) von TI zum Einsatz kommen. Diese Chips sollen in erster Linie das Spracherkennungssystem und die drahtlose Kommunikation der Rechner verbessern. Bislang werden die DSPs des texanischen Halbleiterherstellers hauptsächlich in Mobiltelefonen eingesetzt. Von der Kooperation mit TI verspricht sich Xybernaut außerdem, die Anbindung der tragbaren Computer an das Internet einfacher und schneller zu gestalten, hofft Entwicklungsleiter Jay Yass. Ferner sollen neue Techniken wie Bluetooth, das Global Positioning System (GPS) und Voice over IP in die künftige Gerätegeneration integriert werden.

Die Kooperationen zeigten bereits einen ersten positiven Effekt. So legte die Xybernaut-Aktie am 10. Mai um 25 Prozent auf 11,13 Dollar zu. Ob der Hersteller mit den geplanten Geräten einen Weg aus den roten Zahlen findet, bleibt allerdings abzuwarten. Im ersten Quartal 2000 verdoppelte sich zwar der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal auf knapp 1,5 Millionen Dollar. Die Verluste blieben dagegen fast unverändert auf einem hohem Niveau: Über 4,5 Millionen Dollar standen in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf der Minusseite der Bilanz. Das sind etwa 300 000 Dollar mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.