Anbindung an etablierte Middleware

XML-Protokolle bilden die Basis für B-to-B-Transaktionen

09.02.2001
MÜNCHEN (CW) - Konsortien wie die Organization for the Advancement of Structured Information Standards (Oasis) sowie diverse Herstellergruppen definieren Standards zur Nutzung von Web-Services auf der Basis der Extensibel Markup Language (XML). Beim neuesten Baustein in diesem Mosaik handelt es sich um das Business Transaction Protocol.

Viele der zum Teil rivalisierenden XML-Anwendungen für elektronische Geschäfte bilden die Basis für die in letzter Zeit propagierten Web-Services. Während Universal Description, Discovery and Integration (UDDI) der Auffindung von Dienstangeboten hilft, beschreiben Service Description Languages wie WSDL oder XMI die technischen Bedingungen, unter denen sie genutzt werden können. Vor dem Abruf eines gewünschten Services sollten indes die Geschäftsbedingungen ausgehandelt werden. Die Initiative von Oasis und der UNO, ebXML, sieht dafür die Trading Partner Agreement Markup Language (TPAML) vor.

Zwischen verteilten Web-Services koordinierenProtokolle wie Soap oder ebXML Transport legen fest, wie die Daten verpackt und weitergeleitet werden. Business Process Modeling Languages wie Microsofts "X-Lang" beschreiben Aspekte von Geschäftsabläufen, die stärker auf die unternehmensintere Verarbeitung abgestellt sind, etwa Geschäftsregeln, Sicherheitsrollen, verteilte Transaktionen oder Fehlerbehandlung.

Einer der neuesten Vorstöße bei XML-basierten Business-Protokollen, die Transaction Authority Markup Language (XAML), setzt sich hingegen zum Ziel, unternehmensübergeifende Transaktionen zwischen mehreren Web-Services zu koordinieren. Soll beipielsweise ein Leihwagen gemietet werden, so kann dieser Vorgang mit dem Abschluss einer Haftpflichtversicherung zu einer Transaktion zusammengefasst werden. Scheitert der letztgenannte Web-Service, wird der ganze Vorgang annulliert. XAML soll Web-Services in die Lage versetzen, Transaktionsinformationen für TP-Monitore sichtbar zu machen. Dazu gehört beispielsweise die Übermittlung von Transaktions-IDs über Web-Service-Nachrichten. Insofern versteht sich XAML auch als Klammer zwischen den neuen XML-Protokollen und den etablierten Standards aus der Transaktionsverarbeitung wie Transaction Authority (XA) oder dem Java Transaction API (JTA).

In Zusammenhang mit Web-basierter Transaktionsverarbeitung hat Oasis in der letzten Woche ein weiteres Komitee eingerichtet, das ein ähnliches Anliegen verfolgt. Es soll die Arbeit auf Grundlage des Business Transaction Protocol beginnen, das Bea Systems beim Konsortium eingereicht hatte. Das Hauptaugenmerk der Aktivitäten soll auf langen Transaktionen liegen, die vornehmlich über Message Queueing abgewickelt werden.

Der geplante Standard soll den Informationsfluss durch unterschiedliche Systeme dieser Art gewährleisten. Da bei solchen Workflows auch Transportinformationen eine wesentliche Rolle spielen, will das Gremium die Spezifikation eng mit den Mechanismen abstimmen, die ebXML dafür vorsieht.

Vor rund zwei Monaten begann ein Gremium innerhalb von Oasis mit der Ausarbeitung eines Nachrichtenformats zum Austausch von Sicherheitsinformationen. Diese Security Markup Language (S2ML) soll es Unternehmen erlauben, Informationen über Transaktionen und Benutzer zu teilen.