Linux- und Open-Source-Rückblick für KW 10

Xfce 4.12, Manjar & Enterprise Linux

08.03.2015
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Nach fast drei Jahren Entwicklungszeit ist die leichtgewichtige Desktop-Umgebung Xfce 4.12 ausgegeben worden.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source in Kalenderwoche 10. Red Hat Enterprise Linux 7.1 ist verfügbar.

Ein Administrator einer Schule hat gebloggt, dass sich der Umstieg von Windows auf Linux gelohnt hat. Dell weitere Linux-Initiative auf Notebooks auf Südamerika aus.

Xfce 4.12

Xfce 4.12 bringt diverse Neuerungen und Verbesserungen mit sich, ohne das Look & Feel zu verändern. Das dürfte bei Xfce-Fans gut ankommen. Unter anderem wurde die Unterstützung für HiDPI verbessert und es gibt sogar zwei Themes, die extra dafür gemacht sind.

Die Leiste kann sich nun intelligent verstecken. Sie verschwindet dabei, sobald ein Fenster in die Nähe kommt. Weiterhin lässt sich für jede Arbeitsfläche ein separates Hintergrundbild konfigurieren.

In Sachen Anwendungen gibt es beim hauseigenen Dateimanager Thunar ein Highlight. Dieser unterstützt nun Reiter. Außerdem ist Thunar laut eigenen Angaben schneller. Das Whisker Menu wird ab sofort per Standard mit ausgeliefert.

Xfce 4.12 selbst ist nicht auf Gtk3 portiert, allerdings haben die Entwickler alle Vorbereitungen getroffen, dass sich der Umstieg mit der nächsten Version vollziehen lässt.

Wenn Sie Xfce 4.12 ausprobieren aber nicht selbst kompilieren möchten, können Sie ein Daily Build von Xubuntu 15.04 oder eine Entwickler-Version von Majaro 0.9.0 verwenden. Beide Linux-Distributionen lassen sich als Live-Abbilder einsetzen und letztere ist vor kurzer Zeit als dritte Vorschau-Version erschienen.

Red Hat Enterprise Linux 7.1

Linux-Distributor Red Hat stellt ab sofort RHEL 7.1 zur Verfügung. Gerade bei der Interoperabilität in heterogenen Umgebungen gibt es signifikante Verbesserungen. Durch die Integration von CIFS (Common Internet File System) mit SSSD können Anwender nun nativ auf Datei- und Druck-Dienste von Microsoft zugreifen.

Ebenfalls gibt es Verbesserungen beim Identitäts-Management und Administratoren können starke OTP-Authentifizierung durch LDAP und Kerberos einstzen. Entweder greift man dafür auf Software-Token wie FreeOTP oder auf Hardware-Token Dritter zurück.

Sie finden alle weiteren Neuerungen und Änderungen zu Red Hat Enterprise Linux 7.1 in der offiziellen Ankündigung oder den Veröffentlichungs-Hinweisen.

Umstieg von Windows auf Linux hat sich ausgezahlt

Ein Jahr nahc dem Umstieg von Windows auf Linux in einer Schule hat ein Administrator Bilanz gezogen. Der Umstieg habe sich aus mehrfacher hinsicht gelohnt. Man spare sowohl bei den Lizenzkosten als auch durch die Tatsache, dass man teilweise keine neue Hardware anschaffen muss.

Ganz einfach sei die Sache allerdings nicht immer, da es spezielle Software gibt, die lediglich unter Windows läuft. Besonders Windows-7-ähnliche GUIs seien bei Schülern auf größere Akzeptanz gestoßen. Dazu gehören Cinnamon, LXDW und Mate.

Von Tools wie Word oder Excel hat man sich hingegen weniger gerne getrennt. Allerdings reichten LibreOffice, GIMP, Inkscape und so weiter aus, um Unterricht damit betreiben zu können. Für den Informatik-Unterricht eigne sich Linux ausgezeichnet.

Weiterhin schreibt der Administrator, dass Schüler weitaus flexibler bei der Annahme von Neuerungen sind. Open-Source-Software habe außerdem den Vorteil, dass die Schüler die Programme daheim ebenfalls kostenlos installieren und einsetzen können.

Dell verkauft Linux-Notebooks in Südamerika

Nachdem der Verkauf von Notebooks mit vorinstalliertem Ubuntu in China, Indien und Südost-Asien ein Erfolg gewesen ist, will Dell dieses Konzept nun auch in Südamerika weiterführen.

Canonical schreibt, dass man die Dell-Rechner in insgesamt 500 Geschäften käuflich erwerben kann. Die relevanten Verkäufer wird man entsprechend schulen, damit sie potenziellen Kunden Ubuntu angemessen vorstellen können.