Spezifikationen sollen dem IEEE vorgelegt werden

X.400: Standard-Gruppen streben einheitliche Schnittstellen an

23.02.1990

NASHUA (IDG) - Mit vereinten Kräften wollen zwei Standard-Organisationen einer weltweit einheitlichen E-Mail-Infrastruktur auf die Sprünge helfen. Die X.400 Application Program Interface Association (APIA) und die X/Open Co. haben deshalb die gemeinsame Entwicklung von Applikation Program Interfaces angekündigt.

Geht es nach dem Willen der beiden Gremien, werden individuelle Links, die als Bindeglied zwischen der E-Mail-Software eines Unternehmens und den X.400- oder X.500-Implementationen eines anderen dienen, bald der Vergangenheit angehören. Dieses Ziel soll durch die Schaffung einer einheitlichen Schnittstelle erreicht werden, der sich sowohl die Anbieter von E-Mail- als auch Protokoll-Software verpflichten.

Wenn die Hersteller das lnterface akzeptieren, könnten Anwender ihre Nachrichten in welt- sowie unternehmensweiten Netzen, unabhängig von der

jeweiligen Netz-Umgebung, versenden. Gegenwärtig sieht der Status quo so aus, daß alle Protokoll-Anbieter ihr eigenes X.400-Süppchen kochen. Nutzer herstellerspezifischer Implementationen sind derzeit auch an deren APIs gebunden.

Um diesem Zustand ein Ende zu bereiten wollen die APIA und X/Open Co. jetzt ein Interface maßschneidern, das die CCITT-Standards X.400 (E-Mail) und X.500 (Directory Service) gleichermaßen realisiert. Nachdruck soll der Gemeinschaftsproduktion durch die Vorlage der Spezifikationen in den Gremien des Institute of Electrical and Electronics Engineers verliehen werden.

Daß die Aktivitäten durchaus ernstgenommen werden, beweisen die Beitritte so renommierter Unternehmen wie Microsoft, Novell, Banyan sowie der Nippon Telephone and Telegraph Ltd.. Sie schlossen sich kürzlich der X.400 APIA an, die sich nun mit 23 Mitglieder in die Entwicklungsarbeit

stürzt. +