Für Stephen Yeo, Marketing-Direktor für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (Emea) bei Wyse Technology, ist die Welt noch in Ordnung. Ganz im Gegensatz zum Segment ihrer PC-Verwandschaft erfreut sich der Markt für Thin Clients laut Yeo bester Gesundheit. Unterstützt von der gesamtwirtschaftlichen Schieflage, die das Sparkonzept rund um die abgespeckten Geräte so richtig zur Geltung bringt, sei es Wyse gelungen, seinen Europa-Umsatz im vergangenen Jahr zu verdoppeln.
Das jüngste Mitglied der Thin-Client-Flotte des Unternehmens ist das Winterm 9450XE. Das neue Custom-Application-Terminal, das sich vor allem für den branchenspezifischen Einsatz etwa im Finanzwesen und in der öffentlichen Verwaltung eignen soll, ist das erste Highend-Produkt, das der Hersteller mit der deutschen Version von Windows XP Embedded anbietet. Mit der lediglich auf Englisch verfügbaren Version von Windows NT Embedded habe Wyse in Deutschland wenig Erfolg gehabt, so Yeo.
Der Thin Client wird von einem auf 533 Megahertz getakteten Pentium-Prozessor betrieben, verfügt über einen integrierten 3D-Grafikchip und unterstützt eine Videoauflösung von 1600 mal 1200 Bildpunkten bei 16 Bit Farbtiefe. Anschluss findet das Terminal unter anderem über eine parallele und eine serielle Schnittstelle sowie je zwei interne und externe USB-2.0-Ports. Optional ist der Neue von Wyse mit integrierter 802.11b-Wireless-Unterstützung sowie Festplatte erhältlich und über eine PCI-Karte beispielsweise um ein Modem, einen Token-Ring-Adapter oder um Dual-Monitor-Support-Unterstützung zu erweitern. Ein Plus an Sicherheit soll das 9450XE, das sich auch in heterogenen Desktop-Umgebungen einsetzen lässt, durch Smartcard- und Fingerprint-Unterstützung bieten. Zum Lieferumfang des Thin Client gehört die Management-Software "Rapport", mit der sich bis zu 200 Geräte verwalten lassen. Mit 192 MB Flash/256 MB RAM kostet das Terminal knapp 750 Euro, mit 256 MB Flash/256 MB RAM schlägt es mit rund 820 Euro zu Buche. Damit ist der ab November verfügbare Highend-Neuzugang um etwa ein Drittel preisgünstiger als sein Vorgänger.
Der Bereich Management-Software von Wyse steht mittlerweile auf eigenen Beinen und firmiert seit August dieses Jahres als eigenständiges Unternehmen unter dem Firmennamen Rapport Technologies Inc. (RTI). Die Rapport-Software zur Verwaltung von Thin Clients, Handys, PDAs oder Settop-Boxen hatte sich Wyse Ende 2000 durch die Akquisition des US-Unternehmens Netier ins Haus geholt. Ziel des Herstellers ist es, das Produkt als führendes Management-Tool für Flash-RAM-basierende Geräte aller Art zu etablieren. "RTI soll sich mit ganzer Kraft diesem Markt widmen", begründet Marketier Yeo die Abnabelung der Softwaresparte von der Wyse-Mutter. (kf)