IBM-System38:

Wunder dauern etwas länger

24.07.1981

ALLSCHWIL (sg) - Nachdem es den Anschein hat, daß die Diskussion um den Datenbankcomputer IBM-System /38, welche über eine ungewöhnlich lange Dauer und mit großer Intensität "gepflegt" wurde, allmählich abebbt, dürfte es an der Zeit sein, auch hierzulande einmal einen im Umgang mit diesem System erfahrenen Anwender zu hören.

Robert Eng, EDV-Chef bei der Elco Papier AG in Allschwil, bei dem seit Mitte Dezember '80 ein System /38 Modell 3 im Einsatz steht - allerdings derzeit noch vorwiegend für den Testbetrieb - gilt als ein solcher "Erfahrener".

Für ihn war das System /38 bestenfalls solange ein Abenteuer, wie es ihm, der es im Prinzip wie so viele andere auch "ab Prospekt gekauft" hat, nicht praktisch zur Verfügung stand. Und daß es während der Testphase, welche zunächst bei der IBM in Zürich ablief und die später im eigenen Haus eine Fortsetzung fand, nicht ohne Probleme abging, stellte für ihn zu

keiner Zeit einen Grund zur Aufregung dar. Von EDV-Profis, und dies erfordert ein System dieser Größenordnung nun einmal, konnten diese immer gelöst werden.

Wenn Eng heute noch etwas zu bemängeln hat, dann vielleicht das, daß das IBM-System /38 die Erwartungen in bezug auf die damit erreichbaren Antwortzeiten bislang nicht voll erfüllen konnte. Doch da man der Ursache hierfür noch nicht auf den Grund gegangen ist, meint Eng hier noch über Abhilfe besorgt sein zu müssen. In diesem Zusammenhang erscheint ein Speicherausbau von jetzt 1 MB auf 2 MB nicht ausgeschlossen.

Wesentliche Ansätze zur Verbesserung des Zeitverhaltens sieht Eng indes in der Applikations-Software. Diese wurde mit Unterstützung eines Softwarehauses sowie auf der Basis eines von einem anderen Anwender hinzugekauften Standard-Paketes für die Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung von Grund auf neu entwickelt. Dabei ist offensichtlich nicht alles nach Wunsch verlaufen.

Überhaupt zeigt sich Eng, der heute selbst von der IBM als "einer der auf dem System /38 erfahrensten Anwender" bezeichnet wird, von den Softwarehäusern recht enttäuscht. Kaum eines nämlich verfügt seiner Feststellung nach über einen genügenden Ausbildungsstand, um die in diesem System steckenden Möglichkeiten auszuschöpfen.