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Worldcom-Skandal: Es kommt noch schlimmer

09.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Ausmaß des Bilanzskandals beim US-Telco Worldcom ist offenbar noch weit dramatischer als bislang befürchtet: Nicht 3,85 Milliarden Dollar, sondern insgesamt 7,15 Milliarden Dollar seien falsch verbucht worden, teilte das Unternehmen mit. Dies habe die laufende interne Revision ergeben. In der Folge müssen nicht nur die Bilanzen für das Jahr 2001 und das erste Quartal dieses Jahres, sondern auch für das Jahr 2000 neu geschrieben werden, für das weitere Fehlbuchungen in Höhe von 3,3 Milliarden Dollar den bislang angenommenen Gewinn vollständig auffressen.

Unklar ist, ob möglicherweise noch weitere Bilanzleichen im Keller schlummern. "Worldcom setzt seine interne Finanzermittlung fort. Investoren und Gläubiger sollten sich darüber im Klaren sein, dass weitere falsch ausgewiesene EBITDA- und Vorsteuergewinne entdeckt und gemeldet werden können", heißt es vorsorglich in der gestrigen Mitteilung des Unternehmens.

Worldcom erklärte ferner, es müsse unter Umständen bis zu 50 Milliarden Dollar Goodwill-Abschreibungen vornehmen. Bislang ging der Konzern von Sonderbelastungen von 20 bis 30 Milliarden Dollar aus. (tc)