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Worldcom plant weitere Restrukturierung

15.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der zahlungsunfähige US-Carrier Worldcom will bis Mitte April einen Restrukturierungsplan vorlegen, um bald den Gläubigerschutz beenden zu können. In einer Ansprache an die rund 60.000 Mitarbeiter des TK-Konzerns kündigte der neue CEO Michael Capellas an, weiter an der Kostenstruktur zu arbeiten und zusätzliche Arbeitsplätze zu streichen. Genauere Angaben machte er nicht. Außerdem will der ehemalige Topmanager von Compaq in Kürze eine Reihe neuer Produkte vorstellen und eine Initiative starten, um gezielt kleine und mittelständische Unternehmen anzusprechen.

Mithilfe zahlreicher Zukäufe war Worldcom unter dem Firmengründer und Ex-CEO Bernard Ebbers in wenigen Jahren zu einem der führenden Carrier in den USA angewachsen. Im Juli vergangenen Jahres stellte sich jedoch heraus, dass den Anlegern und weiten Teilen der Belegschaft mit Falschbuchungen in Höhe von mittlerweile neun Milliarden Dollar eine vermeintliche Profitabilität vorgegaukelt worden war. Capellas steht nun vor der Aufgabe, den Dampfer wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. So müssen etwa die Betriebskosten gesenkt und für Worldcom unrentable Verträge modifiziert oder gekündigt werden, erklärte er. Außerdem sei es essentiell für Worldcom, das Vertrauen der Kunden wieder zu erlangen. "Es wird hart, aber in 100 Tagen werden wir unsere Zukunft neu aufbauen", so Capellas. (mb)