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Worldcom-Nachfolgeunternehmen MCI erleidet Verlust und Umsatzrückgang

11.05.2004

MCI, das aus der in einen Finanzskandal verwickelten Worldcom Inc. hervorging und erst vor einem Monat ein Gläubigerschutzverfahren beendete, hat in seinem ersten Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang von 12,5 Prozent und einen Verlust von 1,19 Dollar pro Aktienanteil verbuchen müssen. Das Unternehmen will deshalb rund 15 Prozent seiner Belegschaft beziehungsweise 7500 Mitarbeiter entlassen.

Der Umsatz sank von 7,2 auf 6,3 Milliarden Dollar. Der Verlust von 1,19 Dollar pro Aktie basiert auf 326 Millionen kursierenden Anteilen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte das Unternehmen noch 52 Millionen Dollar Nettoprofit eingenommen.

MCI ist der zweitgrößte überregionale Carrier der USA nach der AT&T Corp. Beide Unternehmen gehen zwar davon aus, dass ihre Umsätze in diesem Jahr rückläufig sein werden. Während aber MCI in den roten Zahlen ist, kann AT&T sein Ergebnis bislang positiv gestalten. MCI geht für das Gesamtjahr zudem von einem Verlust aus bei Umsätzen, die sich zwischen 21 und 22 Milliarden Dollar bewegen dürften.

Beide Konzerne leiden unter den Preiskämpfen im landesweiten Carrier-Wettbewerb. Hierbei machen ihnen insbesondere die regional begrenzt agierenden, dabei aber doch vergleichsweise sehr großen Bell-Telefongesellschaften schwer zu schaffen. Außerdem spüren die beiden Unternehmen den Druck von Mobilfunkanbietern sowie von Internet-Serviceprovidern.

MCI-Chef Michael Capellas bestätigte in einem Analystengespräch, der Preisdruck halte weiter an und der Wettbewerbsdruck müsse an verschiedenen Fronten ausgefochten werden. Allerdings geht Capellas davon aus, dass sich die Preise im Lauf des Jahres stabilisieren werden.

Außerdem gab MCI eine Kooperation mit Microsoft bekannt, die auf Geschäftskunden ausgerichtet ist. Beide Unternehmen wollen Telekonferenz-Produkte entwickeln und vermarkten, die Microsofts Softwareprodukte mit MCIs Netzwerken koppeln. In einem ersten Schritt soll MCIs Net-Conferencing-Service, das auf Geschäftskunden ausgerichtet ist, auf Microsofts Technologie "Office Live Meeting" abgestimmt werden. Finanzielle Details der Kooperation wurden nicht bekannt gegeben. (jm)