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Worldcom-Chef gibt Gewinnwarnung heraus

02.11.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Worldcom senkte für das vierte Geschäftsquartal sowie das Fiskaljahr 2000 deutlich seine Gewinnerwartungen. So geht der US-Carrier nun von einem Quartalsprofit von 34 bis 37 Cent pro Aktie aus, während die Analysten mit 48 Cent je Anteilschein gerechnet hatten. Für das gesamte Jahr geht Worldcom nun von 1,55 bis 1,60 Dollar je Aktie aus statt der von der Wallstreet erwarteten 2,11 Dollar pro Wertpapier.

Zudem verkündete Firmenchef Bernie Ebbers auf der jüngsten Anlegerversammlung die Zweiteilung des TK-Konzerns (Computerwoche online berichtete). Dabei soll für die langsamer wachsenden Geschäftsbereiche, zu denen vor allem die in der Akquisition von MCI übernommenen Divisionen enthalten sind, ein separater Tracking Stock unter dem Symbol "MCI" eingeführt werden. Mit dieser Notierung lässt sich die Leistung der abgetrennten Bereiche ähnlich wie die einer börsennotierten Firma messen, ohne dass Gesellschaftsanteile verkauft werden.

Der für seinen autoritären und selbstbewussten Auftritt bekannte Ebbers schlug angesichts der Gewinnwarnung und der Restrukturierungsmaßnahmen ungewohnt leise Töne an: "Ich habe Sie als Investoren enttäuscht, ich habe mich enttäuscht. Aufgrund unseres jüngsten Aktienkurses ist es legitim, wenn die Anleger fragen, ob ich der richtige Chef für diese Firma bin." Er fügte hinzu, das Board of Directors habe ihn bislang nicht um seinen Rücktritt gebeten, warnte jedoch davor, dass derartige Entscheidungen schnell fallen könnten.