Systemspeicher besser nutzen

Workshop - Dynamic Memory beim Hyper-V einrichten

09.12.2011
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de
Durch Dynamic Memory wird die Speicherverwaltung des Hyper-V flexibler. Damit holt Microsoft zu VMware und Citrix auf, die vergleichbare Funktionen bieten und bereits in ihren Hypervisoren implementiert haben. Wir klären über die Funktionen auf und zeigen, wie Sie Dynamic Memory einrichten.

Im Zuge der Servervirtualisierung werden mehrere physische Server in einem zusammengefasst. Die Ressourcen für den Host werden dabei auf die virtuellen Gäste verteilt. Was die CPU betrifft, so erfolgt diese Aufteilung durch einzelne Cores oder Zeitanteile (Zeitscheiben) der CPU. Das Netzwerk wird virtuell nachgebildet. In dieser Hinsicht sind alle Hypervisoren gleich. Bei der Zuweisung des Speichers gab es bis dato zwei Verfahren. VMware und Citrix haben mehr Speicher an die virtuellen Gäste zugewiesen, als physisch vorhanden war. Dies hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile scheinen aber zu überwiegen, denn nun hat auch Microsoft mit einem vergleichbaren Konzept namens Dynamic Memery nachgezogen.

Durch die Funktion des Dynamic Memory wird die Speicherverwaltung des Hyper-V flexibler gestaltet. Der Microsoft Hypervisor kann nun auch mehr Speicher zuweisen, als physisch vorhanden ist.

Das Konzept von Dynamic Memory geht davon aus, dass der Hyper-V immer den optimalen Speicherbedarf des Gastes ermittelt. Diese ideale Speichermenge kann steigen oder auch sinken. Werden beispielweise zusätzliche Programme in der virtuellen Maschine gestartet, so erhöht das den Speicherbedarf; nach Beendigung dieser Programme sinkt er wieder. Infolgedessen erhöht sich oder sinkt auch der durch den Hyper-V zugewiesene Speicher für die virtuellen Maschinen.

Dennoch verhält sich der Hyper-V anders als VMwares ESX-Server und seine Speicherverwaltung, die auch als Ballooning bezeichnet wird. Dahinter verbirgt sich - vergleichbar einem Ballon - ein "Aufblasen" des Speicherbedarfs. Herkömmliches Ballooning kennt aber nur eine Richtung: Der Speicher wird immer ausgeweitet, nicht reduziert. In dieser Hinsicht verspricht Hyper-V eine flexiblere Verwaltung.