Ultimus schwört auf Anwendungsneutralität

Workflow-Baukasten mit Simulator

24.01.2003
MÜNCHEN (CW) - Die Workflow-Software des amerikanischen Softwareanbieters Ultimus mit deutscher Niederlassung in Königsbrunn bei Augsburg verspricht eine einfache Konfiguration von Prozessschritten. Ohne Lernaufwand oder Programmierkenntnisse sollen Benutzer in der Lage sein, Workflows zu erstellen und simulieren.

Die mittlerweile üppigen Workflow-Funktionen der Anbieter von Dokumenten-Management-Systemen, ERP-Software und Applikations-Servern sind nach Überzeugung von Ultimus nicht in gleichem Maße dazu geeignet, anwendungsübergreifende Abläufe zu steuern. Die Lösung eignet sich vor allem für Prozesse, in denen menschliche Interaktion gefordert ist. Andere Anbieter hingegen haben sich auf Workflows zur Prozesssteuerung zwischen IT-Anwendungen spezialisiert.

Die Version 5.0 der "Ultimus Workflow Suite" beinhaltet ein Server-Modul sowie zwei Client-Varianten. Beim Thin Client auf Basis der Active Server Pages (ASPs) von Microsoft wird der Sourcecode mitgeliefert, damit sollen Firmen ihre Umgebungen leichter an die eigenen Bedürfnisse anpassen können. Alternativ dazu steht ein HTML-Client zur Verfügung.

Eine Neuerung der Software ist ein Frontend-Editor zum bequemen Erstellen von Formularen für Benutzerinteraktionen. Laut Hersteller erleichtert dieses grafische Tool das Bauen von Workflow-Applikationen, da die Formulare gleich mit den entsprechenden Geschäftsdaten oder Programmfunktionen verbunden werden können. Im Gegensatz dazu seien Anwender von Produkten der Konkurrenz gezwungen, externe Tools zur Formularerzeugung einzubinden. Manche Firmen gestalten ihre Formulare beispielsweise in Visual Basic und müssten diese dann noch in die Workflow-Umgebung integrieren. Mit dem Tool "Process Designer" entwirft der Benutzer Arbeitsabläufe und simuliert diese, um Engpässe und Ressourcenauslastung ausfindig zu machen.

Über Integrationsmechanismen lassen sich sowohl ERP-, CRM- oder selbst entwickelte Anwendungen als auch Dokumenten-Management- und Datenbanksysteme einbinden. 200 vordefinierte Workflows, die oft von Kunden nachgefragt werden, liefert der Hersteller gleich mit. Die Anwender sind in der Lage, Geschäftsabläufe gemeinsam zu entwerfen, die Lösung erstellt dazu automatisch eine Dokumentation. Ultimus stellt zudem Integrationsmodule ("Flowports") für Portalprodukte wie etwa Microsofts "Sharepoint Portal Server" und "Weblogic Portal" von Bea bereit.

Zurzeit verzeichnet die deutsche Dependance rege Nachfrage nach Lösungen zur Workflow-Unterstützung bei der medienbruchfreien Bearbeitung von eingehenden Rechnungen. Dies soll einerseits den mitunter langwierigen Arbeitsvorgang der Rechungsprüfung und -abwicklung verkürzen, andererseits aber auch zu einer besseren Cashflow-Planung beitragen. "Die Unternehmen wollen wegen der angespannten finanziellen Situation frühzeitig wissen, welche Posten sofort und welche erst im nächsten Quartal oder Geschäftsjahr beglichen werden müssen", so der Hersteller. (fn)

Abb: Anpassungsfähige Umgebung

Die Workflow-Suite lässt sich mit einer Vielzahl von Applikationen und Datenquellen verbinden, um übergreifende Abläufe zu steuern. Quelle: Ultimus