Android 13 Business Features

Work-Life-Balance im Fokus

09.09.2022
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Nicht nur iOS, auch Android bietet zahlreiche Business Features. Mit Android 13 steht hier eine stärkere Trennung von privater und beruflicher Nutzung im Vordergrund.
Auch wenn es etwas dauert, bis manche Hersteller (wenn überhaupt) Android 13 zum Download bereitstellen: Das Warten lohnt sich.
Auch wenn es etwas dauert, bis manche Hersteller (wenn überhaupt) Android 13 zum Download bereitstellen: Das Warten lohnt sich.
Foto: Techadvisor

Nachdem Android 13 Mitte August veröffentlicht wurde und schon für die ersten Devices bereitsteht, lohnt sich allmählich der Blick auf die neuen Features, die Google für die Nutzung im Enterprise-Umfeld integriert hat.

Interessant ist dabei vor allem die Weiterentwicklung der bereits 2017 eingeführten Android Management API. Wie Google in seinem Blog schreibt, können Administratoren über die Lösung jetzt auch die Gerätebereitstellung und Benutzereinstellungen vornehmen. Die Möglichkeit, auf diese Weise nützliche neue Funktionen und Verwaltungsmöglichkeiten einführen, geht weit über die ursprüngliche Aufgabe der Android Management API hinaus. So war sie zunächst dafür vorgesehen, als native Schnittstelle die verschiedenen Clients von Mobile-Device-Management-Systemen (MDM) zu ersetzen, die zur Verwaltung als App auf Android-Smartphones und -Tablets installiert werden mussten.

Android 13: Bessere Navigation im Arbeitsprofil

Auch das Thema Work-Life-Balance adressierte Google mit Android 13 stärker. So sorgt Android mit der Unterteilung eines Devices in Arbeits- und Privatprofil schon länger dafür, dass Unternehmensdaten zugänglich und sicher sind, persönliche Profildaten aber privat und getrennt bleiben. Android 13 soll nun ein noch reibungsloseres und intuitiveres Wechseln zwischen Arbeits- und Privatprofilen ermöglichen und gleichzeitig die profilübergreifenden Verwaltungsrichtlinien respektieren.

Die Trennung von Beruflichem und Privaten wird mit Android 13 weiter verbessert.
Die Trennung von Beruflichem und Privaten wird mit Android 13 weiter verbessert.
Foto: Google

Mit der neuen Betriebssystemversion können Mitarbeiter demnach wählen, ob sie eine App in ihrem Arbeits- oder Privatprofil öffnen möchten, je nachdem, wo sie installiert ist, erklärt Google. Ziehen sie es etwa vor, arbeitsbezogene Inhalte von ihren persönlichen Apps fernzuhalten - etwa, damit ein Business-bezogenes Schulungsvideo auf YouTube nicht ihre persönliche Watchlist beeinflusst - können sie stattdessen auf diese Inhalte in ihrem Browser zugreifen. Mitarbeiter können auch zwischen Arbeits- und privaten Fotogalerien wechseln, wenn sie Bilder mit einer App teilen, und so den Zugriff nur auf ausgewählte Dateien und nicht auf ihre gesamte Medienbibliothek gewähren.

Mit Android 13 befinden sich im Arbeitsprofil zudem mehr Produktivitäts-Tools. So besitzen etwa die Google-eigenen Pixel-Geräten im Work-Profil eine Diktat-App samt eigenem Wörterbuch, damit Fachjargon, der für Arbeits-E-Mails diktiert wird, nicht in privaten Chats verwendet wird. Alle Android-13-Geräte können außerdem die NFC-Funktion (Near Field Communication) von Arbeits-Apps nutzen, um Anwendungsfälle wie digitale Zugangs-Badges und Tap-to-Pay vom Work-Profil aus zu ermöglichen.

Google kündigte außerdem an, dass der Phone Hub weiterentwickelt wird und künftig mehr Interaktionen zwischen einem Android-13- und einem ChromeOS-Gerät ermöglicht. So könnten Mitarbeiter von ihren Chromebooks aus auf Arbeitsinformationen reagieren, die sich auf ihren Business-Smartphones befinden - einschließlich Nachrichten, Benachrichtigungen und Bilder. Die Interaktionen würden dabei durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Management Policies geschützt.

Android: Eingebaute Sicherheit und Datenschutz

Was die allgemeine Sicherheit von Android 13 angeht, können Mitarbeiter über einen neuen zentralen Hub die Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen ihres Gerätes verwalten und die darauf angewendeten Unternehmensrichtlinien sowie die mit IT-Administratoren geteilten Gerätedaten einsehen.

Den IT-Admins selbst verspricht Google mit Funktionen wie Wi-Fi Direct und Wi-Fi-Tethering mehr Kontrolle über die Wi-Fi-Konnektivität von Geräten. Außerdem fügt Android 13 Sicherheitsprotokolle für Wi-Fi-, Bluetooth- und Passwort-Aktivitäten hinzu - diese entsprechen den besonders hohen Anforderungen der National Information Assurance Partnership (NIAP). Und für schnellere Sicherheitspatches hat Android 13 Bluetooth und Ultrabreitband (UWB) in die Liste der mehr als 30 Module aufgenommen, die über Google System Updates aus der Ferne aktualisiert werden können.

Für die nahe Zukunft kündigte Google außerdem an, neue Funktionen wie Lost Mode und Stay Private on Work Wi-Fi in Android 13 zu integrieren: Ist Lost Mode aktiviert, können IT-Administratoren firmeneigene Geräte sperren und orten, unbefugten Zugriff verhindern und Kontaktinformationen des Unternehmens auf dem Bildschirm des Geräts anzeigen. Stay Private on Work Wi-Fi wiederum soll die Privatsphäre der Mitarbeiter besser schützen, indem es den Netzwerkverkehr für persönliche Profile automatisch verschlüsselt und umleitet, wenn sich die Mitarbeiter im Firmen-WLAN befinden. Beide Funktionen werden über die Android Management API verfügbar sein.