EAI-Auswahl

Worauf Anwender achten sollten

13.08.1999

1. Wie viele unterschiedliche Standardsoftwareprodukte sollen integriert werden? Eine einfache Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen einem Vertriebs- und einem PPS-System rechtfertigt die Investitionen in EAI-Software nicht.

2. Reicht eine Offline-Batch-Schnittstelle, oder ist ein Online-Datenaustausch notwendig? Ist es gar sinnvoller, Daten redundant vorzuhalten und periodisch zu synchronisieren?

3. Die Standardstecker der EAI-Anbieter - ob Connectoren oder Adapter - sind für die Verknüpfung von "Standard"-Paketen ausgelegt. Bei umfangreichen Modifikationen an den anzuschließenden Applikationen passen die Adapter nicht.

4. Adapter gibt es bislang nur für die ERP- und CRM-Produkte der Marktführer wie SAP, Baan, Peoplesoft, Siebel, Clarify und Vantive. Ist geplant, bestehende Mainframe-Anwendungen zu integrieren, die sehr individuell sind und nicht über definierte Schnittstellen verfügen, sind Connectoren nicht vorhanden. Die EAI-Produkte dienen dann allenfalls als Entwicklungs-Kit.

5. Prüfen, welche Schnittstellen und Kommunikationsmodelle (DCOM, COM, Corba) unterstützt werden.

6. Nur wenige Anbieter verfügen über praxiserprobte Produkte: unbedingt Referenzen zeigen lassen.

7. Sind die EAI-Tools ausbaufähig, wird ein Werkzeugkasten mitgeliefert, um selbst Adapter zu entwickeln oder bereits gelieferte zu modifizieren? Ist eine Management-Konsole enthalten, um die verteilten Anwendungen und Prozesse zu überwachen und zu steuern?

8. Ist die Architektur der EAI-Software objektorientiert oder mit 3-GL-Sprachen realisiert, sind entsprechend ausgebildete Mitarbeiter im Haus?

9. Neben der Stabilität der Produkte sollte die Zukunftssicherheit des Anbieters geprüft werden. Verfügt das Unternehmen über Investoren oder Partnerschaften?

10. Lebt der Anbieter vom EAI-Geschäft allein, oder hat er mehrere Standbeine, die seine Kompetenz im Integrations- und Entwicklungsumfeld untermauern?