Woran SCM-Projekte scheitern

18.02.2005
Von Dieter Tappe

Manche SCM-Projekte scheitern aber auch, da die ausgewählte Softwarelösung nicht genug dabei hilft, die Unternehmensziele zu erreichen. Wenn das Software-Tool nicht zum Prozess passt, können damit keine zufrieden stellenden Erfolge erzielt werden. Um dem vorzubeugen, lohnt es sich, Referenzstandorte zu besuchenund sich dort zu informieren, wie andere Unternehmen solche Software einsetzen.

Es hat sich bewährt, eine SCM-Lösung in mehreren Schritten einzuführen. Die Projekte werden so übersichtlicher und weniger riskant. Darüber hinaus können erste Ergebnisse schon in einem sehr frühen Stadium gemessen werden. Jede Phase sollte klar definiert sein, so dass sich jeweils überprüfen lässt, ob die Ziele erreicht werden.

Entscheidend ist es, die Endanwender einzubeziehen. Um Unzufriedenheit mit der Software oder gar deren Boykott zu vermeiden, müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter die geschäftliche Notwendigkeit der Änderung verstehen. Dazu müssen sie über alle Phasen informiert und eingebunden werden. Viele erfolgreiche Unternehmen ernennen "Super User", die eine aktive Rolle in dem Projekt einnehmen und ihre Kollegen informieren. Solche besonders qualifizierten Anwender können allerdings nur erfolgreich sein, wenn sie den erforderlichen Freiraum zur Unterstützung des Projekts eingeräumt bekommen und nicht nur als Boten dienen.

Unterstützung durch das Topmanagement

Eine weitere wesentliche Voraussetzung für eine gelungene SCM-Initiative ist eine konsequente Unterstützung durch das Topmanagement. Seine aktive Beteiligung am gesamten Projekt stellt sicher, dass das Engagement für die Initiative sowie die Impulse für Veränderungen im Unternehmen erhalten bleiben.

Nach der anfänglichen Begeisterung beim Projektstart begehen leitende Manager oft den Fehler, die Verantwortung für die Implementierung an die IT-Abteilung zu übertragen. Die unerlässlichen Änderungen der Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen müssen jedoch auf Management-Ebene gesteuert werden. Unternehmen, deren Initiativen erfolgreich sind, haben häufig unter Einbeziehung des Vorstands Ausschüsse gebildet, die den Veränderungsprozess, das so genannte Change-Management, initiieren und dafür verantwortlich zeichnen.