Beim Glücksspiel empfiehlt es sich, nicht nur auf eine Zahl zu setzen. Eine ähnliche Strategie verfolgen immer mehr Unternehmen beim IT-Outsourcing. Sie setzen auf „Multisourcing“, die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl zum Teil stark spezialisierter Dienstleister. Das Kalkül geht nach Einschätzung von Forrester Research bisher weitgehend auf, wenngleich es eine Reihe von Hürden zu meistern gilt.
31 Prozent der Anwender verteilten in einer Forrester-Umfrage die beste von fünf Bewertungen für ein Erfolgsmerkmal von Multisourcing: Diese Firmen sind demnach sehr erfolgreich, Zugang zu spezialisierten Fähigkeiten und Technologien zu finden. Weitere 49 Prozent geben hier die zweitbeste Note. Alles in allem gelingt es also tatsächlich, passgenau die am besten geeigneten Anbieter für die jeweiligen Anforderungen aufzutun.
- Die 10 Outsourcing-Trends der Zukunft
US-Marktforscher Gartner zählt zehn Faktoren auf, die die IT-Services-Industrie und damit die IT in Unternehmen künftig immer stärker beeinflussen werden. - 1. Hyperdigitalisierung:
Immer mehr Produkte und Dienstleistungen sind digitalisierte Dinge und Services. In etwa zehn Jahren wird weltweit ein Viertel der jeweiligen Bruttoinlandsprodukte auf digitalisierten Produkten und Dienstleistungen basieren. - 2. Globalisierung:
Der Trend zur Globalisierung setzt sich fort. Entscheider werden Geschäftspartner, Zulieferer, Kunden und Mitarbeiter aus allen Teilen der Welt haben. - 3. Consumerisation:
Verbraucher an die Macht - das gilt jedenfalls für die IT in Unternehmen. Der Begriff Consumerisation umschreibt, wie privat genutzte Smartphones und Laptops in die Arbeitswelt einziehen. - 5. Intelligente Technologien:
Nach Jahren der Investition und Entwicklung diverser Anwendungen sind viele Entscheider mit ihrer IT noch immer unzufrieden. Grund: Sinn der IT ist zunehmend, Unternehmen bei Geschäftsentscheidungen zu unterstützen. - 6. Sicherheit und Privacy:
Der Trend zur Hyperdigitalisierung bringt es mit sich, dass immer mehr persönliche Daten im Netz kursieren. Für Unternehmen heißt das zweierlei: Sie müssen einerseits gegenüber Verbrauchern und andererseits gegenüber dem Gesetzgeber klarstellen, dass sie für Sicherheit und Schutz der Privatsphäre sorgen. - 7. Baukasten statt Fertigbau:
Gartner spricht von der "Componentisation" der IT. Das heißt: IT-Systeme bestehen aus einzelnen Elementen, die in anderen Zusammenhängen wieder- oder weiterverwendet werden können. - 8. Harter Wettbewerb:
Outsourcing-Verträge laufen immer kürzer, weil Unternehmen ständig auf der Suche nach einem noch günstigeren Anbieter sind. - 9. Wert-Netze:
Entscheider wollen sich für jeden einzelnen Bereich den jeweils besten Provider herauspicken. - 10. Hypervertikalisierung:
Anbieter werden sich auf subvertikale Prozesse spezialisieren und branchenspezifisches Wissen aneignen.
Ähnlich gut fahren die Anwender bei der Kostensenkung durch verschärften Wettbewerb der Dienstleister. Indem nicht ein einziger Anbieter mit allen IT-Services betraut, sondern jede Aufgabe einzeln beauftragt wird, können in den Verhandlungen günstigere Preise ausgehandelt werden. 27 Prozent der Firmen sagten Forrester, sie seien dabei sehr erfolgreich. Weitere 39 Prozent bezeichnen sich in diesem Bereich als erfolgreich.
Einigermaßen gut gelingt es den Anwendern außerdem, durch Verteilung der Aufgaben die technologischen und wirtschaftlichen Risiken zu reduzieren und die Performance der Dienstleister zu verbessern. Nicht berauschend sind hingegen die Resultate bei Innovationskraft und Qualität, die nicht wie erhofft gesteigert werden konnten. Lediglich um die 15 Prozent der Unternehmen äußerten sich hierzu sehr zufrieden.