Nocens Executor

Woran man einen schlechten CIO erkennt

29.02.2008

Liebkind beim Chef

Für einen schlechten CIO ist es ein Leichtes, seinen Vorgesetzten hinters Licht zu führen und seine Fehler zu vertuschen, solange er sich dabei politisch klug verhält. "IT ist und bleibt für die meisten artfremden Manager ein Rätsel", erläutert Banerji. "Hinzu kommt die Komplexität eines Milliarden Dollar schweren Geschäfts. Da kann der CFO, CEO oder an wen der CIO auch berichtet kaum noch beurteilen, ob ein Projekt drei Wochen oder drei Monaten dauern sollte und ob es 10 000 Dollar oder zehn Millionen kosten darf."

Das ganze Jahr im Winterschlaf

Ein CIO, der mehr Zeit allein in seinem Büro als mit seinen Mitarbeitern, Management-Kollegen oder externen Kunden verbringt, ist ein Paradebeispiel für einen schlechten CIO.

Furcht, Unsicherheit, Zweifel

Foto: StockXchng/woodsy

Um IT-Ausgaben zu rechtfertigen, schüren schlechte CIOs gern eine gewisse Paranoia. Sie malen beispielsweise drastische Bedrohungsszenarien an die Wand, um Geld für Security-Projekte locker zu machen - häufig mehr Geld als notwendig, wie John Bojonny, ein Anwendungs-Manager aus Phoenix, Arizona, beobachtet hat. CIOs würden dafür unzutreffende Horrorgeschichten verbreiten, nach dem Motto: "Jeder kann bei uns einbrechen und unsere Daten klauen." Allerdings sei die Schuld nicht allein dem CIO anzulasten, räumt Bojonny ein. Diejenigen, die die Investitionsentscheidungen träfen, müssten die Behauptungen des CIO so lange hinterfragen, bis er sie beweisen könne.

Exzessives Techno-Gebrabbel

Um nachzufragen, was genau der CIO eigentlich meint, sind die meisten Entscheidungsträger zu schüchtern, mutmaßt IT-Berater Miano: "Sie nehmen einfach an, dass jemand, den sie nicht verstehen, doch zumindest selbst wissen muss, wovon er redet." Der exzessive Gebrauch von Techno-Gebrabbel sei eines der Hauptmerkmale eines schlechten CIO.

Alles über einen Kamm

Schlechte CIOs sind wie das Fabeltier "Big Foot": Sie trampeln erst einmal alles mit ihren riesigen Füßen platt. Sprich: Sie verwenden dieselben Strategien und Techniken aus ihrem bevorzugten IT-Mangement-Handbuch wie in ihrem letzten Job. Ob diese Strategien und Techniken zu der neuen Organsisation passen, interessiert sie wenig. "Wenn Sie etwas in der Art hören wie 'Unsere Strategie heißt Oracle' oder 'Unsere Strategie ist SOA', dann haben Sie einen Problem-CIO", konstatiert Miano.