Integration der Mitarbeiter

Woran globale Übernahmen scheitern

31.03.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Die Personalabteilung verantwortet ein breites Spektrum von Planungsfragen wie Talent-Management, Übergangsstrategien sowie die Vorbereitung der Mitarbeiter auf ihre neuen Rollen durch Trainings und Schulungen. Wichtig sind weiter Initiativen, um hochkarätige Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, das Aufsetzen des neuen Management-Teams, die Entwicklung von Kriterien für die Besetzung neuer Positionen und die Ausarbeitung neuer Vertragsbedingungen. Um all diese Veränderungen zeitnah den Mitarbeitern mitzuteilen, muss die Personalabteilung frühzeitig eine umfassende Kommunikationsstrategie aufsetzen.

Kommunikation erhöht die Akzeptanz der Mitarbeiter

Für Ajoy Mukherjee ist Kommunikation das Mantra für eine erfolgreiche Übernahme, und auch hier spielt die Personalabteilung eine große Rolle: "Die Bedenken der Mitarbeiter und die kulturellen Probleme müssen von Anfang an angesprochen werden, die ersten drei bis sechs Monate vor und nach der Ankündigung der Übernahme sind dafür ausschlaggebend. Dieses Vorgehen führt zu Akzeptanz bei den Mitarbeitern, stellt ihre Unterstützung sicher und schafft so ein Fundament für alle nachfolgenden Integrationsaktivitäten."

Der Kommunikationsprozess fordert die Personaler in jeder Phase der Übernahme. Vor dem Zusammenschluss gilt es Rundbriefe zu erstellen, Übersichten zu häufig gestellten Fragen und Informationsrunden vorzubereiten. Während der Integration sind eine offene Kommunikationspolitik, ein dediziertes Infoportal und Einzelberatungen gefragt. Nach Abschluss der Integration liegt der Fokus auf gezielten Interventionen sowie Informationsversammlungen mit der gesamten Belegschaft.

Kulturelle Sensitivität kann man lernen

Um die kulturelle Integration der Belegschaft zu meistern, ist schließlich eine hohe kulturelle Sensitivität gefragt. Der TCS-Personalchef empfiehlt Einführungsprogramme, interkulturelle Workshops und Besuche im jeweils anderen Unternehmen. Keine zwei Unternehmenszusammenschlüsse laufen gleich ab. Obwohl sich Erfahrungen und Lernprozesse übertragen lassen, darf eine genaue Planung und Ausführung nicht vernachlässigt werden. Die Integration ist erst abgeschlossen und erfolgreich, wenn die Mitarbeiter sich in ihre neuen Rollen eingefunden haben. Nach der Übergangsphase können Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit helfen, die allgemeine Stimmung einzufangen. Die Personalabteilung kann dann gezielt auf spezifische Mitarbeiterbedenken eingehen und den erfolgreichen Zusammenschluss zum Ende bringen.