SAP-Beratung

Wohin geht die Reise?

22.10.2008
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
SAP kämpft mit sinkender Nachfrage, Einstellungsstopp und Zwangsurlaub wurden bereits verkündet. Welche Auswirkungen das auf Festangestellte und SAP-Freiberufler hat, erklärt Johannes Lang von Realtech.

Noch bis zum 29. Oktober stellt sich Johannes Lang, Geschäftsführer des SAP-Beratungshauses Realtech, im Online-Karriereforum der COMPUTERWOCHE den Fragen unserer Leser zur IT-Karriere. Ein Leser interessiert sich für die künftige Projektentwicklung für IT-Freelancer. Er schreibt:

"Hallo Herr Lang, ich bin als Freiberufler im Bereich SAP BW / BI (Business Intelligence) unterwegs. Während sich im Markt anscheinend eher die Nachfrage nach qualifizierten BI-Beratern noch erhöht, liest man in der einschlägigen Presse von den Problemen der SAP. Was glauben Sie denn, wohin die Reise geht für die SAP-Beratung?"

Johannes Lang, Realtech, antwortet:

"Im Moment nehme ich auch total widersprüchliche Tendenzen wahr. Statt einer allgemein erwarteten Zurückhaltung gibt es gerade eher einen kleinen Boom an neuen IT-Projekten. Eigentlich ist das typisch für das Jahresende, auch im Beratergeschäft. Gleichzeitig werden wir aber durch die Hiobsbotschaften in der Presse auf ein Schreckensszenario vorbereitet, von dem keiner weiß, ob es wirklich kommt.

Die IT folgt Wirtschaftsentwicklungen verzögert, also werden wir in ein paar Monaten vielleicht das erleben, was in der Automobilindustrie heute schon Realität ist.

Ich persönlich glaube allerdings, dass kein Grund zur Weltuntergangsstimmung besteht. Es hat viel Charme, sich antizyklisch zu bewegen, das heißt zum Beispiel zu investieren, wenn es gerade eine Schwächephase gibt. Unternehmen, die es sich jetzt leisten können, stellen jetzt ein und verstärken ihren Vertrieb.

Wer jetzt oben bleiben will, muss eine solide Kundenbasis haben und die richtigen Themen besetzen. In der SAP-Beratung heißen die Themen 'Konsolidierung und Kostensenkung im Betrieb' (also die guten alten Basisberater) und Business Intelligence als Dauerbrenner.

Für Freiberufler wird die Lage sicherlich etwas angespannt, sofern sie auf Vermittlungsagenturen angewiesen sind oder keine eigene Kundenbasis haben.

Bei uns häufen sich die Angebote von Freiberuflern in der letzten Zeit."

Wenn auch Sie Fragen zur IT-Karriere haben - egal ob als Freiberufler oder Festangestellter, zur SAP-Thematik oder allgemein zum Ein- und Aufstieg in der Branche - dann können Sie sich noch bis zum 29. Oktober an Johannes Lang wenden.