IT & Business Excellence

Akquise-Gemunkel

Wo SAP und Oracle ansetzen könnten

13.10.2009
Von Thomas Wailgum

Was ist eigentlich mit dem Sun-Deal?

Natürlich schwingt immer noch der mittlerweile fast schon berüchtigte Oracle-Sun-Deal mit, der sich immer noch in der Schwebe befindet. Kürzlich sprach Oracle-Chef Ellision davon, dass Sun pro Monat rund 100 Millionen Dollar verlieren würde. Trotz allem sieht Martens in dieser Übernahme einen Game-Changer für die Zukunft der M&A-Strategien von Oracle und SAP. "Oracle spricht einmal mehr von seinem Konzept, alle Komponenten aus einer Hand zu liefern. Dazu gehört eine voll integrierte Software sowie der Hardware-Stack; sämtliche Datenbanken, die Middleware und alle Anwendungen laufen dann direkt auf Sun-Hardware. Dadurch könnte der Fokus von Oracle und SAP bei den nächsten Einkaufstouren stärker im Bereich Infrastruktur und Optimierung liegen."

Und natürlich hat sich mit dem Kauf von Sun auch einen Teil von Oracles Aufmerksamkeit weg von SAP hin zu IBM verlagert. Diese Änderung könnte einen bedeutenden Anteil in den langfristigen Plänen von Oracle und SAP haben."Ich hätte es ja gerne, wenn wir die IBM-Nachfolge antreten", so Larry Ellison kürzlich.

"IBM muss immer noch zuerst den Weg zurück in den Apps-Markt finden, hat allerdings mit seinen mehreren Milliarden schweren Übernahmen von SPSS, Cognos und FileNet bereits große Fortschritte im Bereich ERP und CRM gemacht", schreibt Martens. "Wenn Big Blue weitere Schritte in dieser Richtung unternimmt, etwa mit einer Übernahme eines Midrange-ERP-Partners wie Lawson oder Infor, könnte das zu einer weitere Konsolidierung führen."

Übersetzung aus dem US-amerikanischen von Moritz Jäger.