Wo ist eigentlich ... Hagen Hultzsch?

05.12.2008

Viel Freizeit hat er nicht. Verständlich, wenn man sich die lange Liste seiner Mandate anschaut.

Hagen Hultzsch sitzt in 28 Aufsichtsräten, Beiräten und anderen Gremien. Sein Rat ist sowohl bei amerikanischen Startups als auch in staatlichen Institutionen wie in den Universitätskliniken Bonn und Dresden gefragt.

Stolz ist er auch auf seine Mitarbeit an der Umstrukturierung der Universität in Frankfurt am Main, die jetzt wie ein Unternehmen arbeitet und - davon ist er überzeugt - Vorbildfunktion für Deutschland, "wenn nicht sogar für ganz Europa", hat. Stark engagiert er sich als Aufsichtsratsvorsitzender in der T-Systems Solutions for Research, die auf einem guten Weg ist, wissenschaftliche Dienstleistungen zu vermarkten - eine Idee, die ihn seit 1983 umtreibt, als er Leiter des Rechenzentrums der Gesellschaft für Schwerionenforschung war.

Arbeiten mit kugelsicherer Weste

Zunächst aber ging der promovierte Kernphysiker zwei Jahre später zu EDS, um dann 1988 auf die Anwenderseite zu wechseln und die Position des VW-CIO zu bekleiden. "Da bin ich mit kugelsicherer Weste durch den Konzern marschiert", wie er lachend erzählt, denn er hatte den Auftrag, eine dezentrale IT-Organisation gründlich zu straffen, was nicht überall auf Gegenliebe stieß. 1993 übernahm er im Vorstand der Deutschen Telekom den Bereich Technik-Dienste. Mit der Gründung der T-Systems sollte ein starker Dienstleister für IT und TK entstehen. Hultzsch verabschiedete sich 60-jährig im Jahr 2001 in einen unruhigen Ruhestand.