Wo Frauen in der IT Karriere machen können

09.09.2004
Von Eva Pisinger

Rund 30 Mitarbeiterinnen sind bei Axxom unter Vertrag - ein paar in klassischen Funktionen in Kommunikation, Marketing und Vertrieb, die überwiegende Mehrheit jedoch ist im Projekt-Management, Consulting oder der Softwareentwicklung aktiv. Wenn auch das interne Zahlenverhältnis die Mitarbeiterinnen noch nicht zu Exoten macht - draußen in der Kundenwelt sieht das anders aus. Pharma- und Chemieindustrie, Logistik, Distribution und Prozessindustrie machen die Zielmärkte von Axxom aus. Die patent-geschützte Planungssoftware des Unternehmens optimiert Abläufe in Produktion und Lager - Bereiche, in denen hauptsächlich Männer anzutreffen sind.

"Exot zu sein hat aber Vorteile", sagt Dagmar Ludewig, promovierte Ingenieurin und Projekt-Managerin bei Axxom. "Man bleibt besser im Gedächtnis verankert, und in der Regel positiv." Denn Fakt ist nun einmal: Verhaltensmuster wie Rücksichtnahme und Höflichkeit werden einer Frau oft bereitwilliger und selbstverständlicher entgegengebracht als ihrem männlichen Pendant. Kollegin Steidl ergänzt: "Unerfreuliche Dinge kann man dem Kunden als Frau besser beibringen, zum Beispiel wenn sich mal ein Projekt verzögert oder etwas anders abläuft als vorgesehen". Ein weiterer Aspekt, von dem Frau im Berufsleben profitieren kann, ist Charme. Ob Klischee oder nicht, Tatsache ist, dass Frauen damit über eine zusätzliche Kommunikationsebene verfügen, die dem männlichen Kollegen nicht offen steht.

Axxom-Kunde Bernd Kuropka von der Schering AG beschreibt den Unterschied am Beispiel Online-Hilfe: "Als Mann tut man sich leichter, bei Supportbedarf eine Frau zu kontaktieren."

Frauen und Männer greifen jedoch nicht nur auf verschiedene Arten der Kommunikation zurück, sondern haben auch unterschiedliche Vorgehensweisen bei der täglichen Arbeit. Beispiel Projekt-Management. Dagmar Ludewig, bei Axxom zuständig für Kunden wie den Chemiegiganten Degussa oder den Pharmakonzern Pfizer, erklärt: "Unsere Mitarbeiterinnen gehen ein Thema in der Regel von der Anwenderseite an. Ausgehend vom gewünschten Endergebnis werden alle Schritte und Maßnahmen, die auf dieses Ziel hinführen, geplant. Damit eignen sich die Kolleginnen gut für die Leitung in der Konzeptions- und Designphase und für das Controlling." Das Gros der männlichen Kollegen, so bestätigt auch Vorstand Christoph Plapp, gehe dagegen sehr technisch orientiert und entsprechend detailliert vor.