Wo die Outsourcing-Risiken lauern

25.08.2005
Von Lars Schwarze

Am zweithäufigsten wurden als Gründe für ein Outsourcing die Qualitätsverbesserung und der Zugriff auf Best Practices genannt. 57 Prozent der Befragten führten diesen Aspekt an. Auch diese Hoffnung wurde in vielen Fällen enttäuscht: 31 Prozent der Teilnehmer machten die Erfahrung, dass der Service-Provider selbstgefällig agierte, sobald erst einmal die Tinte unter dem Vertrag trocken war.

Nach den Hauptproblemen in Outsourcing-Beziehungen gefragt, äußerten 59 Prozent der Studienteilnehmer die Ansicht, sie seien vor allem in nicht oder falsch erbrachten Leistungen zu suchen. Aus Sicht der Kunden ist dieser Stolperstein also wesentlich gravierender als eine Kostenüberschreitung (15 Prozent der Nennungen).

Möglicherweise müssen sich die Unternehmen aber auch fragen lassen, welche Mitschuld sie am Scheitern eines IT-Outsourcing-Vorhabens tragen: Wesentliche Voraussetzung für den Erfolg ist der "Reifegrad" des Auftraggebers. Viele Unternehmen verfolgen den Outsourcing-Weg mit Nachdruck, ja steuern sogar auf kompliziertere Konstrukte wie Multi-Provider-Sourcing zu, obschon sie organisatorisch überhaupt noch nicht darauf vorbereitet sind. Ohne Transparenz über die interne IT-Leistungserbringung und über die Anforderungen der IT-Kunden tun sie sich mit dem IT-Outsourcing schwer. Diese Tatsache liegt auf der Hand, schreckt aber offensichtlich nur wenige von einem Outsourcing-Vorhaben ab.

Der Reifegrad allein ist aber noch keine Garantie für ein erfolgreiches Outsourcing. Um zu verstehen, worauf es ankommt, ist es hilfreich, den Outsourcing-Prozess von Anfang bis Ende zu betrachten. So lassen sich die Risiken in den einzelnen Phasen identifizieren und entsprechende Gegenmaßnahmen planen sowie einleiten.

Phase I: Sourcing-Strategie und Bewertung.