Wo die IT auf Marketing-Trends reagieren muss

25.03.2008
Von 
Axel Oppermann beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Social Enterprise, Cloud Computing und Microsoft hineinfällt. Axel schreibt auf Computerwoche als Experte zu den Themen Enterprise Cloud, Digital Enterprise und dem IT-Lieferanten Microsoft. Als IT-Analyst berät er Anwender bei der Planung und Umsetzung ihrer IT-Strategien. Axel ist Geschäftsführer des Beratungs- und Analystenhaus Avispador aus Kassel. Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE

Chance für die IT-Organisation

Was sich als Herausforderung für das Anwenderunternehmen darstellt, ist eine Chance für die IT-Abteilung, sich besser als Business-Partner zu positionieren. Dabei müssen IT-Verantwortliche ausgetretene Pfade verlassen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern aus den Fachbereichen sind die IT-Spezialisten gefordert, die veränderte Marketing-Strategie in die Praxis umzusetzen. Hierzu bieten sich verschiedenste Ansätze. Diese reichen vom Bereitstellen von Business-Intelligence-Lösungen über das Vorhalten von Analyse- und Enterprise-Search-Komponenten sowie das Einbinden neuer Kommunikationswege bis hin zur Integration der gewonnenen Informationen in CRM-Systeme. Die Hauptaufgabe der IT wird hier das Verarbeiten der Unternehmens- und Kundendaten mittels datenanalytischer Ansätze innerhalb eines analytischen CRM-Systems sein. Hinzu kommt die Distribution der Datenanalyse an die Verantwortlichen in den Fachabteilungen.

Ohne die technische Unterstützung der IT-Abteilungen wird es für Marketing-Bereiche schwierig, das Verhalten ihrer Kunden zu verstehen. Die Folgen können gravierend sein.
Ohne die technische Unterstützung der IT-Abteilungen wird es für Marketing-Bereiche schwierig, das Verhalten ihrer Kunden zu verstehen. Die Folgen können gravierend sein.
Foto: Experton Group

Bei der Integration der Kommunikationskanäle muss schließlich auf eine weitgehende Automatisierung von Kampagnen, Programmen und Prozessen geachtet werden. Dies geschieht zum einen, um die Kosten in Grenzen zu halten, zum anderen, um den Ansprüchen der Kunden nach einer freien Wahl des Kommunikationskanals gerecht zu werden.

Neben der operativen Umsetzung ist jedoch auch die strategische Beteiligung der IT-Abteilung ausschlaggebend. Hierzu zählen das Bewerten und Beschaffen von ITK-Produkten und Services, mit denen sich die vorgegebenen Ziele erreichen lassen. Empfehlenswert für die IT ist hier, sich so früh wie möglich an der Evaluierung der festzulegenden Unternehmensziele zu beteiligen.

Kommentar

Unterschätztes Web 2.0

Axel Oppermann,Experton Group
Axel Oppermann,Experton Group
Foto: S.M.A.R.T. Consult Ltd. & Co. KG

Das Web 2.0 und die damit verbundenen Teilaspekte und Konzepte der Interaktion und Kommunikation wurden in den letzten Jahren oft diskutiert. Dabei entstand nicht selten Verwirrung in den Unternehmen. Viele Firmen, die durch die hohen und teilweise unrentablen Investitionen während der ersten Internet-Welle noch eine ablehnende Haltung gegenüber den neuen Entwicklungen hegten, versäumten es, sich früh mit dem Thema zu beschäftigen. Sie gingen davon aus, dass es sich bei dem Web-2.0-Phänomen um eine kurzfristige Modewelle handelt, die keine dauerhaften Auswirkungen auf das Tagesgeschäft haben wird. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Die technischen Aspekte des Web 2.0 werden nachhaltigen Einfluss auf die Kommunikation der Unternehmen haben. Das gilt sowohl für die interne Kommunikation mit den Mitarbeitern als auch für die Ansprache der adressierten Zielgruppe. Der Grund dafür ist das bereits veränderte Kommunikationsverhalten der Konsumenten. In der Privatsphäre vieler Verbraucher haben sich mittlerweile leicht nutzbare und kostengünstige Werkzeuge als Basismodule der Kommunikation etabliert.

Auch aus diesem Grund müssen Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie anpassen. Dies gilt sowohl für Firmen, die Endanwender adressieren, als auch für solche, die ausschließlich Geschäftskunden ansprechen. Den Haupttreiber dieser strategischen Neuausrichtung muss das Marketing bilden. Jedoch wird als entscheidender Enabler im Unternehmen die IT-Organisation gebraucht. Gemeinsam mit den Business-Einheiten muss sie mögliche Konzepte skizzieren, entwickeln und umsetzen. Das Bereitstellen von IT-Ressourcen wird ein wesentlicher Erfolgsfaktor der neuen Trends im Marketing sein. Durch eine konstruktive Zusammenarbeit können IT-Verantwortliche die Bedeutung ihrer Einheit innerhalb des eigenen Unternehmens sowie ihre Sichtbarkeit und Akzeptanz erhöhen.