Wo der Kunde nicht hinsieht ...

07.05.2003
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Metro AG hat ihren „Extra“-Markt in Rheinberg zum „Future Store“ umgebaut. Er fungiert nun als Testlabor für ein ganzes Bündel von technischen Neuerungen. Viele davon sind für die Kundschaft direkt erfahrbar. Doch die eigentliche Revolution findet im Hintergrund statt.

Fotos: Metro AG

Der Medienauftrieb zur Eröffnung konnte sich sehen lassen: Zig Fotografen und Reporter wollten für die Nachwelt festhalten, wie Rheinbergs berühmteste Tochter, Ex-Supermodel Claudia Schiffer, mit ihren gepflegten Händen einen Einkaufswagen durch den komplett renovierten Supermarkt schob und all die technischen Gimmicks ausprobierte, die dort um die Akzeptanz der Kundschaft buhlen.

So gibt es im Supermarkt der Zukunft beispielsweise eine „intelligente“ Waage, die mit Hilfe einer eingebauten Digitalkamera die jeweils abgewogene Obst- oder Gemüsesorte weitgehend selbständig identifiziert. Dazu vergleicht sie das aktuelle Kamerabild mit bis zu zehn fotografischen Aufnahmen von jedem angebotenen Produkt.

Elektronische Displays an den Regalen und über den Köpfen der Einkaufswagen-Schieber dienen als flexibel anpassbare Werbeplakate. 14 über den Markt verteilte Informationsterminals versorgen die Verbraucher mit Zusatzinformationen, beispielsweise Kochrezepten, die sie ausgedruckt mit nach Hause nehmen können. Die herkömmlichen Regaletiketten mussten mehr als 37.000 Mini-Displays weichen; sie werden über ein Funknetz zentral gesteuert und sind direkt mit den Kassensystemen verbunden, so dass jede Preisänderung automatisch bei der Bezahlung zum Tragen kommt.