Ratgeber

WLANs richtig managen

09.09.2009
Von Paul Gray
Die Herausforderung im WLAN-Betrieb ist nicht die Sicherheit, sondern das Management der drahtlosen Infrastruktur. Sie unterscheidet sich teilweise gravierend von kabelgebundenen Netzen.

Kommt das Thema WLAN zur Sprache, so haben Unternehmen meist Bedenken bezüglich der Sicherheit und der Benutzerakzeptanz. Doch die Funknetze lassen sich mit WPA2 und AES absichern, und die Anwender müssen nicht großartig überzeugt werden - schließlich muss man Fische auch nicht ins Wasser treiben. Die wirkliche Herausforderung liegt im Management der drahtlosen Infrastruktur.

Ein drahtloses Netz erfordert von Helpdesk und IT-Personal neue Fähigkeiten, die den mit der Verwaltung verkabelter Netze vertrauten Ingenieuren nicht in die Wiege gelegt sind. Sie müssen neue Methoden zur Störungsbehebung bei Anwendern und Applikationen erlernen und neue Strategien entwickeln, um eine ganz andere Art von Netzinfrastruktur zu managen.

Herausforderung WLAN-Management

Es gibt vier fundamentale Gründe, warum sich das Management eines WLANs von dem klassischer Netze unterscheidet:

  • Im Prinzip weiß niemand, wo ein Anwender gerade ist.

  • Drahtlose Netze wachsen sehr schnell. Sie beginnen klein, umfassen aber bald immer mehr Anwender und Applikationen. Sie sind also dynamisch.

  • Die Elemente-Manager der Hersteller sind dafür gemacht, ihre eigenen Komponenten zu verwalten. Als Supportwerkzeug sind sie ungeeignet.

  • Das WLAN ist bei Problemen immer schuld - sogar dann, wenn sich der Anwender mit einem falschen Netz verbunden, seine Login-Daten vergessen oder einfach die Wireless-Funktion am Laptop nicht eingeschaltet hat.

Zudem ist zu beachten, das WLANs niemals isoliert vorkommen. Access Points sind an das verkabelte Netz angebunden, Anwender authentisieren sich über getrennte 802.1x- oder Active-Directory-Infrastrukturen. Sogar diejenigen, die zu ihrem Glück nur Geräte eines Herstellers implementiert haben, müssen zur Kenntnis nehmen, dass es nicht einen einzigen Hersteller auf dem Markt gibt, der eine konsolidierte Lösung für die drahtlose und die verkabelte Infrastruktur anbietet - auch wenn die Bezeichnung auf der Verpackung etwas anderes suggeriert. Es gibt nicht ein einziges herstellerspezifisches Management-Tool, das die gesamte Infrastruktur verwalten kann. Hier bleiben als Ausweg nur Multivendor-fähige Werkzeuge. Damit diese Tools in der Praxis ihren Zweck erfüllen, sind einige Funktionen unverzichtbar.