WLAN, WiFi & Bluetooth

WLAN-Boost: So steigen Sie auf 802.11ac um

09.03.2019
Von Friedrich  Stiemer

Vor dem Aufrüsten: WLAN-Band und -Modul im Gerät bestimmen

Aida 64 Extreme zeigt noch mehr Details: So unterstützt unser WLAN-Modul 2x2- Streams.
Aida 64 Extreme zeigt noch mehr Details: So unterstützt unser WLAN-Modul 2x2- Streams.

Zuerst sollten Sie prüfen, welchen Standard Ihr Notebook oder PC unterstützt und welches WLAN-Modul die Drahtloskommunikation ermöglicht. Um das herauszufinden, rufen Sie den Windows-Geräte-Manager auf, indem Sie Tastenkombination Windows-R betätigen und in die aufgerufene Zeile"devmgmt.msc eingeben. In der Hardwareauflistung finden Sie Ihr WLAN-Modul unter "Netzwerkadapter", indem Sie den Eintrag mit einem Doppelklick aufklappen.

In unserem Beispiel handelt es sich um das Modell "Intel Wireless-N 7260". Schon mit der Modellbezeichnung erhalten Sie in der Regel die Information, welchen Funkstandard das Gerät unterstützt - in diesem Fall WLAN-n. Die Recherche im Internet ergibt, dass das Modul für 2x2-Streams ausgelegt ist, dafür auch mit je zwei Empfangs- und Sendeantennen ausgestattet ist und damit also zwei simultan übertragene Datenströme empfangen kann.

Sonderfall: Es gibt auch WLAN-Module, die nicht auf den ersten Blick ihre Fähigkeiten preisgeben. In diesem Fall hilft Ihnen ein Informationstool wie Aida 64 Extreme . Die genaue Bezeichnung erhalten Sie dann unter den Einträgen "Netzwerk" und danach unter "Windows Netzwerk" und "PCI / PnP Netzwerk". Über letzteren Eintrag erhalten Sie auch die Information, wie die WLAN-Karte eigentlich ans System angebunden ist. In den meisten Fällen geschieht das über PCI.

Notebook und PC auf das neue WLAN-ac aufrüsten

Bei Notebooks lässt sich das WLAN-Modul in der Regel tauschen, indem Sie die Unterseite öffnen.
Bei Notebooks lässt sich das WLAN-Modul in der Regel tauschen, indem Sie die Unterseite öffnen.
Foto: Friedrich Stiemer

Ein Notebook ist für den mobilen Einsatz konzipiert, weshalb diese Geräte mit einem Akku ausgestattet sind. Somit lassen sie sich auch fernab von stationären Stromquellen komfortabel nutzen - zumindest für eine gewisse Zeit. Das gilt natürlich auch für die Netzwerkverbindung. Oder sitzen Sie gemütlich auf dem Sofa und stöpseln für Ihre abendliche Surf-Session erst einmal das LAN-Kabel an? Nein, eben nicht. Und da die Internetverbindung nie schnell genug sein kann, ist der Umstieg auf WLAN-ac logisch.

Wie wir bereits herausgefunden haben, beherrscht unser Notebook nur das Funken im 802.11n-Drahtlosnetzwerk und kann maximal zwei parallele Datenströme verarbeiten. Allerdings nur im störanfälligen 2,4-GHz-Band, weshalb wir gerne auf WLAN-ac umsteigen möchten, um von der relativ ungestörten 5-GHz-Frequenz zu profitieren und einen potenziellen Geschwindigkeitszuwachs zu erhalten. Hierfür müssen wir das vorhandene WLAN-Modul mit einem neueren Modell ersetzen.

Dabei handelt es sich vor allem in Notebooks um kleine Steckkarten im kompakten M.2-Format. Da der Platz in einem Notebook begrenzt ist, muss die neue Karte die gleiche Größe wie der Vorgänger aufweisen. WLAN-ac-Karten im M.2-Format gibt es bereits für rund 25 Euro im Netz zu kaufen, wie zum Beispiel das Nachfolgermodell Intel Wireless-ac 7265 .

Doch neben der Kartengröße gibt es noch ein weiteres, wichtiges Detail zu beachten - und zwar die Anzahl der unterstützten Antennen. In unserem Beispiel kommt das Intel-Modell mit maximal zwei Antennen klar, die so auch im Notebook verlegt sind. Idealerweise kaufen Sie also auch ein Modell, das ebenfalls maximal zwei unterstützt. Zwar ist der Einbau einer Karte mit 3x3-Streams möglich, allerdings erfolgt die Kommunikation dann nur über die beiden angeschlossenen Antennen, womit wir im Endeffekt wieder bei 2x2 wären.

Alternativ können Sie auch noch eine externe Antenne für rund fünf Euro hinzukaufen oder auch selbst im Notebook verlegen. Das ist allerdings impraktikabel und würde einen noch tieferen Eingriff in die Hardware voraussetzen. In unserem Fall ist das Intel-Modell aber ebenfalls 2x2-kompatibel.

Ganz wichtig: Vergessen Sie beim Wechsel der M.2-Karte nicht, die Antennen wieder richtig anzuschließen!
Ganz wichtig: Vergessen Sie beim Wechsel der M.2-Karte nicht, die Antennen wieder richtig anzuschließen!
Foto: Friedrich Stiemer

Sie schalten nun Ihr Notebook ab, ziehen einen eventuell eingesteckten Netzstecker und bauen auch den Akku aus. Drehen Sie dann Ihr Notebook um, damit Sie die Schrauben an der Unterseite des Geräts lösen können. Je nach Modell genügt es bereits, eine einzelne Platte zu öffnen, bei anderen Laptops müssen Sie eventuell die komplette Unterschale entfernen, um an die WLAN-Karte zu kommen. Es kann sein, dass die Karte mit Antennen verbunden ist, wobei die zugehörigen Leitungen verschiedene Farben haben.

Merken Sie sich diese, um eine korrekte Verbindung zu gewährleisten, wenn Sie die neue Karte einbauen. Lösen Sie noch eventuelle Schrauben, und ziehen Sie das WLAN-Modul heraus. Die neue Karte stecken Sie entsprechend richtig herum in den Steckplatz hinein und verbinden die Antennen wieder korrekt miteinander. Schrauben Sie danach wieder die Platte oder auch die Unterschale wieder ans Notebook.

Als Nächstes kommen wir zur Treiberinstallation. Besorgen Sie sich die entsprechenden, aktuellen Treiber auf der offiziellen Hersteller-Webseite. In der Regel sind sogar zwei Treiber notwendig, denn die WLAN-Module sind häufig auch mit Bluetooth ausgestattet. Natürlich sollten Sie beim Download darauf achten, die Version für den richtigen Systemtyp (32 oder 64 Bit) herzunterzuladen. Am besten starten Sie den Rechner nach den Installationen neu, um alle Änderungen wirksam zu machen.