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Witzbolde hacken Twitter-Konto von Burger King

19.02.2013
Es ist der Albtraum eines Unternehmens in Zeiten sozialer Medien wie Facebook oder Twitter - das Firmen-Profil wird gekapert und gerät außer Kontrolle. Im Fall des Fast-Food-Riesen Burger King dauerte es über eine Stunde, bis Twitter den gehackten Account sperrte.

Das Twitter-Konto von Burger King in den USA ist am Montag von unbekannten Witzbolden gekapert worden. Sie verkündeten bei dem Online-Kurznachrichtendienst als erstes den Verkauf an den Fast-Food-Rivalen McDonald's - "weil der Whopper gefloppt ist". Das Burger-King-Logo wurde entsprechend durch das von McDonald's ersetzt. Danach folgten geschmacklose Scherze über den angeblichen Drogenkonsum von Mitarbeitern.

Erst nach gut einer Stunde wurde der Account "@BurgerKing" von Twitter gesperrt - er gewann in dieser Zeit laut US-Medienberichten rund 30.000 neue Abonnenten. Wer auf welche Weise in das Twitter-Profil eingebrochen ist, blieb zunächst unklar. Das Konto behielt die ganze Zeit weiter das blaue Häkchen, das die Echtheit eines von Twitter selbst bestätigten Accounts garantieren soll.

Bei Twitter können bis zu 140 Zeichen lange Nachrichten sowie Links zu Webseiten, Bildern oder Videos an die Abonnenten verbreitet werden. Auch immer mehr Unternehmen nutzen den Dienst als Marketing-Kanal oder zur Kommunikation mit ihren Kunden.

"Mein Alptraum spielt sich gerade bei @BurgerKing ab", schrieb bei Twitter Amy Rose Brown, die beim Konkurrenz-Unternehmen Wendy's die Social-Media-Aktivitäten betreut. Auch das Twitter-Team bei McDonald's drückte den Kollegen ihr Mitgefühl aus - und stellte zur Sicherheit klar: "Seien Sie versichert, wie hatten nichts mit dem Hack zu tun."

Der offizielle Account von Burger King hatte bisher rund 80.000 Twitter-Abonnenten - sogenannte "Follower". Das war deutlich weniger als bei der Konkurrenz - McDonald's etwa folgen mehr als 960.000 und Wendy's gut 148.000 Twitter-Nutzer.

Burger King entschuldigte sich am Montag bei den Abonnenten seiner Twitter-Nachrichten und bemühte sich, wieder die Kontrolle über das Profil zurückzubekommen. Die Hacker behaupteten laut Medienberichten, sie gehörten zur Spaß-Guerilla "LulzSec", die seit 2011 ab und an ihr Unwesen im Netz treibt. Allerdings war die Gruppe aus dem Umfeld der Anonymous-Bewegung schon immer so lose organisiert, dass sich jeder zum Mitglied erklären konnte. Sie hatte auch schon ihre Auflösung bekanntgegeben, doch der Name tauchte auch später wieder auf.

Es ist nicht das erste Mal, dass offizielle Twitter-Konten geknackt werden. So wurde vor einigen Monaten der Account des amerikanischen Tech-Blogs Gizmodo über das Profil eines früheren Mitarbeiters gekapert. (dpa/tc)