Test Synology DS209+ II

Wird die NAS mit iSCSI zum SAN?

14.08.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Firewall und verbesserte ADS

Mit Hilfe des integrierten DLNA-Servers ist die NAS nun auch im heimischen Bereich als Streaming-Server interessant.
Mit Hilfe des integrierten DLNA-Servers ist die NAS nun auch im heimischen Bereich als Streaming-Server interessant.
Foto: Synology/Hill

Keine zu großen Erwartungen sollte der User an die neu integrierte Firewall stellen. Mit ihr lässt sich unter anderem auf Port-Ebene der Zugriff auf einzelne Applikationen steuern, wobei Berechtigungen auch für Subnetze realisierbar sind. Funktionen wie die Erkennung elektronischer Schädlinge sucht der Anwender dagegen vergebens. Trotz ihres rudimentären Funktionsumfangs sollte die Firewall mit Bedacht konfiguriert werden, denn die Regeln bauen aufeinander auf, so dass man sich leicht selbst aussperren kann.

In Sachen ADS-Support hat Synology mit der DSM 2.2 nicht nur die Zahl der Domain User und Groups auf jeweils 100.000 erhöht, sondern eine bessere Vererbung der Domain-User-Rechte auf Unterordner implementiert. Zudem vereinfacht die automatische Erzeugung von Home-Verzeichnissen die Administration. In diesen persönlichen Ordnern landen etwa Mails, wenn der integrierte Mail-Server genutzt wird.

Gigahertz-CPU erlaubt flottes Arbeiten

Dank Gigahertz-CPU und 512 MB RAM hat die NAS auch genügend Power für Multimedia-Applikationen (im Bild die integrierte Photostation3) oder datenbankgestützte Anwendungen wie Joomla.
Dank Gigahertz-CPU und 512 MB RAM hat die NAS auch genügend Power für Multimedia-Applikationen (im Bild die integrierte Photostation3) oder datenbankgestützte Anwendungen wie Joomla.
Foto: Synology/Hill

Trotz des gewachsenen Funktionsumfangs ließ sich die DS209+II insgesamt flüssiger bedienen als die DS207+. Das Mehr an Arbeitsspeicher und Rechenpower war auch bei den Multimedia-Funktionen der NAS spürbar. Der Aufbau des Foto- und Videoalbums inklusive Konvertieren von Bildern und Videos ging deutlich flotter vonstatten. Zudem kann das neue Modell in Verbindung mit der neuen Firmware mehr Videoformate streamen.

Die leistungsstärkere Hardware macht sich zudem positiv bemerkbar, wenn die Synology als Applikations-Server für CMS-Systeme wie Joomla oder Blogs wie Wordpress eingesetzt wird und die integrierte Datenbank gefordert ist. Zur Installation neuer Applikationen kristallisieren sich derzeit zwei Verfahren heraus: Entweder der Benutzer "tunt" seine NAS per Bootstrap und Itsy Package Management System (ipkg), wie wir es in früheren Tests beschrieben haben, oder er nutzt das Synology-eigene Paket-Management. Auch wenn für dieses derzeit offiziell nur die Pakete "MailStation" (ein Mail-Server), "Webalizer" (Statistik der Web-Zugriffe), "phpMyAdmin" (Admin-Frontend für den integrierten SQL-Server) und "SqueezeCenter" (Logitech Streaming Server) zur Verfügung stehen, lassen sich so ohne viel Arbeit auf Kommandozeilenebene neue Applikationen installieren. Wohin die Reise in Sachen Paket-Management gehen könnte, zeigt ein Blick ins deutsche Synology-User-Forum, wo Anwender an Ideen für neue Applikationen arbeiten.