Google und Facebook

Wird ARM auch in Servern zur Gefahr für Intel?

16.12.2013
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Intels Dominanz bei Halbleitern ist bereits durch die Marktverschiebung hin zu mobilen Geräten bedroht.

Und Google und Facebook könnten die Lage für den Branchenprimus noch verschärfen. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete vergangene Woche unter Berufung auf Insider, Google erwäge die Entwicklung eigener Server-Prozessoren auf Basis von Designs der britischen Chipschmiede ARM, die bereits den mobilen Markt dominieren.

Es sei freilich auch denkbar, dass Google solche Pläne nur androhe, um in sich in Preisverhandlungen mit Intel eine bessere Position zu verschaffen, zitiert Bloomberg den Evercore-Analysten Patrick Wang. Für eine Software-getriebene Firma wie Google wäre ein Ausflug ins Halbleitergeschäft in jedem Fall schwierig und teuer.

Eine Google-Sprecherin äußerte sich auf Anfrage von Bloomberg nur vage. "Wir arbeiten aktiv an der Entwicklung der weltbesten Infrastruktur", schreibt Liz Markman in einer E-Mail. "Das beinhaltet sowohl Hardware-Design (auf allen Ebenen) als auch Software-Design." Ob Google auch eigene Prozessoren entwickeln könnte, wollte Markman aber nicht sagen.

Unterdessen berichtet der britische Branchendienst "The Register", Facebook arbeite weiter daran, seine Produktions-Workloads auch auf ARM-angetriebenen Servern lauffähig zu machen. Konkret geht es um die "Hip Hop Virtual Machine", die den PHP-Code von Facebook in 64-bittige x86-Befehle übersetzt, um sie auf Compute-Nodes auszuführen. Im Blog zu HHVM deutete Facebook Fortschritte bei der ARM-Portierung an; überdies sucht das Online-Netzwerk in einer Stellenanzeige einen entsprechenden Software-Ingenieur und hat dem Open Compute Project das Server-Design "Group Hug" mit wechselbaren CPUs übereignet.