Oracle Deutschland

Wir sind eine Integration-Company

11.02.2009
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

CW: Wie haben hierzulande die Hyperion-Kunden auf die Übernahme reagiert?

Kunz: Wir haben bald nach dem Kauf eine Roadmap veröffentlich, die den Anwendern die künftige Produktentwicklung und die Zusammenführung von Oracle- und Hyperion-Produkten erläutert hat. Unsere Kunden sind mit dieser Strategie zufrieden. Auch haben wir neue Kunden gewonnen. So gibt es mittlerweile Oracle-Data-Warehouse-Anwender, die nun zusätzlich Hyperion als Auswertungswerkzeug verwenden, andererseits haben wir Hyperion-Kunden, die jetzt auf Oracle als Dateninfrastrukturlieferanten setzen. Ferner gibt es BI-Anwender, die ULAs abschließen und nicht nur einzelne Produkte kaufen.

Data Warehouse Appliances als nächster Evolutionsschritt

CW: Mit der "HP Oracle Database Machine" und dem "HP Oracle Exadata Storage Server" hat Oracle vor kurzem vorkonfigurierte Data-Warehouse-Systeme aus Speicherhardware und Datenbank vorgestellt. Was versprechen Sie sich davon?

Kunz: Es ist ein wichtiger Ansatz, um die Effizienz unserer Infrastrukturprodukte zu steigern. Er soll vor allem den im Data Warehousing immer wieder beklagten Leistungs-Bottleneck zwischen Datenbank und Storage beseitigen helfen. Momentan können wir kaum alle Kundenanfragen bewältigen. Kunden können mit Exadata eine Effizienzsteigerung und gleichzeitige Kostenreduktion in ihrer Data-Warehouse-Infrastruktur erwarten. Viele arbeiten bereits an Proof-of-Concepts, so dass wir hoffentlich bald erste Referenzkunden in Deutschland präsentieren können.

CW: Über welchen Faktor bei den Kosteneinsparungen gegenüber einer traditionellen Oracle-Data-Warehouse-Umgebung reden wir?

Kunz: Je nach Kunde kann es sich durchaus um einen Faktor von zehn bis 20 handeln.

CW: Ist Exadata auch Oracles Antwort auf die zunehmende Konkurrenz durch Data- Warehouse-Appliances, mit denen andere Datenbankhersteller werben?

Kunz: Ich sehe die Ankündigung vor allem als nächsten logischen Schritt in der Data-Warehouse-Entwicklung, Storage und Datenbank miteinander zu integrieren.

CW: Erwartet Sie, dass Appliances künftig der Standard im Data Warehousing sind?

Kunz: Da wäre ich noch vorsichtig. Es ist aber ein opportuner Weg, den man jetzt erproben muss.

Laut Kunz sind Appliances der nächste logische Schritt im Data Warehousing, aber noch keine Option für eine unternehmensweite Lösung.
Laut Kunz sind Appliances der nächste logische Schritt im Data Warehousing, aber noch keine Option für eine unternehmensweite Lösung.

CW: Was spräche denn gegen Data-Warehouse-Appliances?

Kunz: Momentan sehe ich Appliances als taktische Lösungen. Sie sind vor allem für solche Unternehmen interessant, die ihr Data Warehousing auf der grünen Wiese beginnen können. Unternehmen mit einer über viele Jahre gewachsenen IT-Landschaft müssen hingegen in diesem Zusammenhang nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Applikationslandschaft genau prüfen.

CW: Der Datenbankmarkt wird immer vielfältiger. Wird er sich weiter aufsplitten, oder glauben Sie, dass es am Ende doch wieder eine Datenbank für alle Datentypen und Anwendungen geben wird? (siehe auch den Beitrag "Was bringt das Data Warehouse aus der Box?")

Kunz: Eher Letzteres. Welche Gründe könnte es geben, mehrere Datenbanken und Infrastrukturen zu betreiben und dafür Ressourcen vorzuhalten, wenn eine Datenbank funktional das komplette Anforderungsprofil abdeckt? Der Rest ist eine rein kommerzielle Debatte (siehe auch die aktuellen Trends im Datenbankmarkt).

CW: Funktional können aber mittlerweile viele Systeme ausgereifte Features bieten. Andererseits sprechen Highend-Features immer weniger Großkunden an. Offenbar unterscheiden auch manche Firmen zwischen unternehmenskritischen und weniger kritischen Datenbanklösungen.

Kunz: Auch wir bieten unsere Datenbank in unterschiedlichen Editionen und Ausbaustufen an. Kunden können so je nach Ausprägung skalieren.