Ratgeber 3D

Wir machen Sie zum 3D-Profi

09.05.2011
Von 
3D-Notebooks, -Beamer, -PCs - die dritte Dimension hält nicht nur auf dem TV-Bildschirm Einzug. Wir erklären die wichtigsten Begriffe.
3D am Notebook
3D am Notebook

Die meisten 3D-fähigen Geräte gibt es im TV-Bereich: große LCD-, LED-, oder Plasma-Boliden fürs Wohnzimmer. Die 3D-TV-Geräte sind im aktuellen 3D-Hype omnipräsent und natürlich auch bei uns ein wichtiges Thema. Aber wer beim Stichwort "3D" nur an Fernseher (und vielleicht Kinos) denkt, lässt spannende Geräte-Kategorien außen vor. Wir verraten, wo 3D noch Einzug hält und machen Sie ganz nebenbei per 3D-Glossar zum 3D-Profi.

Anaglyph-Verfahren
Veraltet: Zwei unterschiedlich gefärbte Halbbilder (siehe Stereoskopie) bilden ein 3D-Bild. Eine farbige Brille (oft mit einem roten und einem grünen Glas) trennt die Halbbilder für das linke und rechte Auge. Vorteil: Sehr günstig. Nachteil: Entweder schwarz-weißes oder sehr farbschwaches 3D-Bild.

Autostereoskopie
Anders als bei der Stereoskopie (siehe Stereoskopie) kommt hier keine Brille zum Einsatz. Steckt noch in den Kinderschuhen. Meist liefern Spezial-Folien auf dem Display die Halbbilder in Richtung linkes und rechtes Auge aus. Vorteil: Keine Brille! Nachteil: Wenig Bewegungsfreiheit, sonst verschwimmt das Bild. Diesem Nachteil versucht man teilweise mit Eyetracking (kameragestützte Augenverfolgung) zu begegnen. Im März 2011 erscheint mit dem 3DS Nintendos neueste Spielekonsole und das erste autostereoskopische Gerät, das vermutlich in sehr großen Stückzahlen auf den Markt kommt. Auch Kameradisplays von 3D-Kameras sind oft autostereoskopisch.

Dolby 3D
Weiterentwicklung des Anaglyph-Verfahrens (siehe Anaglyph-Verfahren), die Halbbilder (siehe Stereoskopie) unterscheiden sich aber nur geringfügig farblich voneinander; das Bild wirkt realistisch. Dolby 3D findet in vielen Kinos Verwendung.

Nvidia 3D Vision
Anfang 2009 vom Grafikkarten-Hersteller Nvidia eingeführte 3D-Technik. Bestandteil von Nvidia 3D Vision ist eine Shutter-Brille (siehe Shutter-Brille), die in schneller 60-Hz-Abfolge wechselnd das rechte und linke Glas abdunkelt. Daraus errechnet sich die Anforderung von 120 Hz an den verwendeten Bildschirm. Zur Synchronisierung zwischen PC und Brille kommt ein Infrarotsender zum Einsatz. Vorteil: Hell und satte Farben. Nachteil: Insgesamt teuer.

Polarisation
Polarisiertes Licht schwingt in eine bestimmte Richtung, die beiden Halbbilder (siehe Stereoskopie) lassen sich in verschiedene Richtungen steuern. Eine Polarisations-Brille liefert das eine Halbbild nur an das linke, das andere nur an das rechte Auge. Vorteil: günstige Brillen, farbenecht. Nachteil: Helligkeitsverlust, der nur in dunklen Räumen nicht auffällt. Polarisation findet in Kinos und bei Displays Anwendung.

Shutter-Brille
Strombetriebene Brille, die in schneller Abfolge das linke und rechte Auge abdunkelt und so die Halbbilder-Ausgabe (siehe Stereoskopie) für das 3D-Bild steuert. (siehe Nvidia 3D Vision)

Stereoskopie
Standard-Prinzip aktueller 3D-Techniken: das 3D-Bild setzt sich aus zwei leicht verschobenen Halbbildern zusammen – eines für das linke, das andere für das rechte Auge. Eine Brille trennt die Halbbilder.