Beliebteste Arbeitgeber 2012

"Wir haben IBM und SAP überholt!"

18.05.2012
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
Microsoft ist der Aufsteiger des Jahres 2012 im Trendence Graduate Barometer unter examensnahen IT-Studenten. Der Microsoft-Recruiting-Experte Georg Bachmaier erklärt die Gründe für den Aufwärtstrend.
Microsoft: Erstmals auf Platz 2 im Ranking der beliebtesten Arbeitgeber.
Microsoft: Erstmals auf Platz 2 im Ranking der beliebtesten Arbeitgeber.
Foto: gradt - Fotolia.com

CW: Microsoft ist auf Platz zwei geklettert. Hat Sie der Erfolg überrascht?

BACHMAIER: Nein, gar nicht. Ich habe mich sehr über das Ergebnis gefreut. Immerhin haben wir IBM und SAP überholen können und den Abstand zur Spitze verringert.

CW: Beneiden Sie Google, das nur ein paar Fotos seiner Besprechungsräume ins Netz stellen muss, um Mitarbeiter anzulocken?

BACHMAIER: Ich kenne die Bilder, das ist eine coole Strategie. Es gibt stets IT-Firmen mit einem sexy Image, aber das flaut über die Jahre ab. Letztlich geht es um andere Werte.

CW: Für welche Werte steht denn Microsoft?

Georg Bachmaier ist Leiter Recruiting & Personalmarketing bei Microsoft Deutschland.
Georg Bachmaier ist Leiter Recruiting & Personalmarketing bei Microsoft Deutschland.
Foto: Microsoft

BACHMAIER: Wir wollen langfristig erfolgreich sein und ein stabiles Geschäft aufbauen. Wenn es mal hakt, wird die Idee oder das Produkt nicht verworfen, sondern wir arbeiten daran, bis es funktioniert. Das ist ein großer Erfolgsfaktor bei den Mitarbeitern. Jeder bringt sich ein, gibt Feedback und setzt Impulse, wie wir die Produkte verbessern können. Das lassen wir uns einiges kosten - weltweit investieren wir neun Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung. In Deutschland haben wir rund 100 Millionen Euro investiert, um Microsoft Cloud-ready zu machen. Diese Dynamik hat sich bei den Hochschülern herumgesprochen.

CW: Mit welchen Argumenten aus dem persönlichen Arbeitsumfeld holen Sie Absolventen ins Unternehmen?

BACHMAIER: Wenn man sie direkt anspricht, was neben dem sexy Image wichtig ist, dann sind es modern ausgestattete Arbeitsplätze, eine flexible Vertrauensarbeitszeit und bei High Potentials eine leistungsorientierte Firmenkultur. Wir wollen den Takt in der IT vorgeben. Daher werden außergewöhnliche Leistungen sichtbar belohnt. Es gibt klare Zielvereinbarungen und Bewertungen in strukturierten Prozessen. Das zählt auch zur Stabilität eines Unternehmens.

CW: Wie viele Absolventen nehmen Sie dieses Jahr in Deutschland auf?

BACHMEIER: Wir werden über 40 Hochschulabsolventen und 30 Praktikanten einstellen. Weltweit suchen wir an die 2000 Trainees. (am)

Alexander Freimark ist freier Journalist in Bad Aibling.

Traineeprogramm MACH

Learning by doing, Führungs- und Persönlichkeitstrainings sowie ein Mentor erwarten die Trainees bei Microsoft. Im Rahmen des Programms Microsoft Academy for College Hires (MACH) muss sich ein Manager, der nicht der direkte Vorgesetzte des Neulings ist, zwei Jahre lang um seinen Trainee kümmern - "mit klar vereinbarten Gesprächszeiten und Follow-ups auch für die Weiterbildung", so Recruiting-Manager Georg Bachmaier. In der weltweiten Trainee-Community des Softwarekonzerns lernen sich die Mitglieder persönlich kennen und entdecken in Arbeitsgruppen das Unternehmen.