"Wir brauchen eine Industrialisierung der IT!"

08.08.2007

CW: Die vier großen Service-Management-Anbieter haben in den letzten Jahren vor allem mit Übernahmen neuer innovativer Wettbewerber Schlagzeilen gemacht. Wird BMC weiter Newcomer aufkaufen?

Strand: Wir sind nicht traurig über innovative Newcomer. Das hält uns beweglich. Im Zweifel müssen wir uns kaufmännisch entscheiden: Make or buy? Die Big Four werden auch in den nächsten vier Jahren dominierend bleiben. Es bleibt die Frage, was kommt nach Business Service Management? BSM ist heute so weit wie ERP vor 15 Jahren. Wir haben noch einen großen Markt vor uns. Wir müssen uns dynamischer entwickeln als andere.

CW: Um was ging es BMC bei der Übernahme von Proactive Net?

Strand: Sie beseitigte ein bisheriges Defizit bei der Automatisierung im Bereich Netzwerk- und System-Monitoring. Viele Anwender haben über die hohen Betriebskosten in diesem Bereich geklagt und werden von uns nun mit einer selbst lernenden Lösung bedient, die die Maintenance-Kosten dramatisch senkt. Wir bekommen damit außerdem das Intelligent Ticketing, das uns gefehlt hat.

CW: Welche Auswirkungen haben Open-Source-Alternativen wie OTRS, Nagios etc.?

Strand: Open Source hat seine Berechtigung, weil der Markt es akzeptiert. Weil wir auf der Kostenseite nicht mit Open Source konkurrieren können, müssen wir unser Angebot mit Werten anreichern. Das setzt uns unter einen gesunden Konkurrenzdruck, der uns zwingt, immer besser zu werden. Ich glaube, Open Source wird im Laufe der Zeit seinen Stellenwert auch im IT Service Management einnehmen. Diese Konkurrenz wird aber aufgrund der Komplexität des Themas bei den unterschiedlichen Anwendern immer nur einen gewissen Anteil erreichen. (ls)


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