Grundlagen, Installation, Anwendung

Windows Virtual PC im Praxiseinsatz

25.05.2011
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Erweiterte Optionen virtueller Festplatten

Bei Dynamisch erweiterbar handelt es sich um die Standardeinstellung wie auf der vorangegangenen Seite. Eine Festplatte mit fester Größe benötigt vom Start weg so viel Speicherplatz, wie Sie angeben, und kann nicht weiter anwachsen. Der Vorteil ist, dass diese Festplatten wesentlich performanter sind, der Nachteil, dass sie mehr Speicherplatz benötigen. Wollen Sie eine differenzierende Festplatte erstellen, speichert Windows Virtual PC alle Änderungen des virtuellen Computers in der differenzierenden Festplatte. Diese Platte baut auf eine übergeordnete Festplatte auf, die aber unberührt bleibt. Der Vorteil besteht darin, dass differenzierende Festplatten sehr wenig Speicherplatz benötigen, da sie nur Änderungen enthalten. Dafür sind solche Systeme langsamer, da sie sowohl die übergeordnete Festplatte als auch die differenzierende Festplatte lesen müssen. Auf diese Weise können diese zum Beispiel ein Quell-Betriebssystem auf einer einzelnen VHD-Datei zur Verfügung stellen und mehrere differenzierende Festplatten auf dieses Quellsystem aufbauen lassen. So können Sie sehr schnell einen virtuellen Computer erstellen, und das Quell-System bleibt unberührt.

Funktionserweiterungen: Erweiterte Optionen für Festplatten in Windows Virtual PC.
Funktionserweiterungen: Erweiterte Optionen für Festplatten in Windows Virtual PC.

Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere virtuelle Computer gleichzeitig mit jeweils eigenen differenzierenden Festplatten und einer gemeinsamen übergeordneten Festplatte zu betreiben. Der Windows XP Mode baut auf diese Technik auf. Sie finden die .vhd-Datei für Windows XP Mode im Verzeichnis %ProgramFiles%\Windows XP Mode. Die Datei hat die Bezeichnung Windows XP Mode base.vhd. Ändern Sie Einstellungen der virtuellen Maschine oder installieren zusätzliche Anwendungen, legt Windows XP Mode eine differenzierende Festplatte an, die auf der originalen Festplatte aufbaut, und zwar für jeden Benutzer der sich an diesem Computer anmeldet. Diese befindet sich im Verzeichnis C:\Users\<Benutzername>\AppData\Local\Microsoft\Windows Virtual PC.

In diesem Verzeichnis liegen auch die Einstellungen der virtuellen Maschine. Das heißt, jeder Benutzer eines Windows-7-Computers hat seinen eigenen Windows-XP-Modus der auf dem Standard-Modus aufbaut. Mit dem kostenlosen Tool Disk2VHD von Microsoft-Sysinternals können Sie über eine grafische Oberfläche mit einem Klick ein Image von physischen Festplatten in eine VHD-Datei erstellen. Der Computer kann dabei problemlos weiterlaufen, der Imageprozess findet im Hintergrund statt.

Beispiel: Erstellen von VHD-Dateien mit Disk2VHD.
Beispiel: Erstellen von VHD-Dateien mit Disk2VHD.

Im Startfenster sehen Sie auch, welche Größe die VHD-Datei nach dem Erstellen haben wird. Disk2VHD unterstützt Windows ab XP SP2, also auch Windows Vista, Windows 7, Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2. Neben 32-Bit können Sie das System auch unter 64-Bit-Betriebssystemen einsetzen. Sobald Sie auf Create klicken, beginnt der Assistent mit seiner Arbeit und kopiert den Inhalt der Festplatte im laufenden Betrieb in die ausgewählte VHD-Datei. Falls Sie ein Tool suchen, mit dem Sie VHD-Dateien (Hyper-V, Virtual PC oder Windows 7 und Windows Server 2008 R2) in virtuelle VMWare-Festplatten (*.vmdk) umwandeln wollen oder umgekehrt, können Sie die Freeware StarWind (V2V) Converter verwenden.