Windows Small Business Server 2003: Sorglospaket für kleinere Betriebe

16.01.2004
Von 
Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management (Professional), blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Neben Hunderten an Fachbeiträgen hat er über 50 Bücher veröffentlicht. Er ist Spezialist für Themen rund um die Informationssicherheit sowie einer der bekanntesten Experten Deutschland für Windows Server und Microsoft-basierte Infrastrukturen.

Wichtig ist die Tatsache, dass Microsofts 2003er Small-Business-System den ersten Domänen-Controller einer neuen Active-Directory-Domäne stellt. Der Überlegung, den Small Business Server 2003 in kleineren Zweigstellen als preisgünstige Alternative zu Windows Server 2003, Exchange Server & Co. für ein in der Unternehmenszentrale bereits existierendes Active Directory einzusetzen, schiebt Microsoft also von vornherein einen Riegel vor - obgleich die Small-Business-Server-Domäne durchaus um zusätzliche Domänen-Controller und Mitglieds-Server erweitert werden kann.

Ebenso verweigert Microsoft seiner KMU-Lösung die Fähigkeit, explizite Vertrauensstellungen (Trusts) zu vorhandenen Windows-NT-Domänen zu unterhalten. Stattdessen ist ihre Ablösung sowie die Migration auf Small Business Server 2003 das Gebot der Stunde. Immerhin: Über das mitgelieferte Active-Directory-Migrationsprogramm "ADMT 2.0" geht dies schnell und zuverlässig von der Hand.

Besonders hilfreich erweisen sich die im Small Business Server eingebauten Überwachungsroutinen. Über den Statusbericht, der Einträge zum Beispiel aus Ereignisprotokoll und Systemmonitor verdichtet, erfährt der Administrator jederzeit, wie es um den Server bestellt ist. Das System kann von sich aus einen Benutzer per E-Mail informieren, sobald ein kritischer Zustand eintritt oder definierte Grenzen überschritten werden. Eventuell anstehende Probleme lassen sich so frühzeitig erkennen und beseitigen.

Alle Verwaltungsfunktionen sind nicht nur lokal, sondern auch remote nutzbar. So erlaubt es der Remote-Desktop-Verwaltungsmodus, den Desktop des Servers am Wochenende oder aus dem Urlaub per Web-Browser via Internet fernzusteuern. Mit Hilfe des "Remote-Web-Arbeitsplatzes" können Fernverbindungen mit dem Small Business Server oder einem Arbeitsplatz-PC im Unternehmensnetz aufgebaut, die Firmen-Website verwaltet oder ein Statusbericht des Servers abgerufen werden. Gibt es im Unternehmen keinen IT-kundigen Mitarbeiter, kann ein externer Servicetechniker das System per Internet analysieren, so dass Anwender nicht warten müssen, bis ein Techniker vor Ort eintrifft und sich des Problems annimmt.

Fazit: Windows Small Business Server 2003 hinterlässt einen guten Eindruck. Dank der durchdachten Integration schafft Microsoft den Spagat, die umfangreiche Funktionalität der im Produkt enthaltenen Komponenten in eine leicht bedienbare Oberfläche zu verpacken. Kleinere Unternehmen, die ihre IT-Plattform mit aktuellen Funktionen für Intranet, Internet, Mobile-Computing und Remote-Verwaltung modernisieren möchten, steht mit Microsofts KMU-Produkt eine interessante Lösung zur Verfügung, die darüber hinaus mit einem attraktiven Preis aufwartet.