Windows Server bekommt kleines Update

13.12.2005
Die Version 2003 R2 enthält interessante Neuerungen für kleine Filialen.

Microsoft aktualisiert die Server-Ausführung seines Betriebssystems durch einige neue Features und die Integration von bisher separat erhältlicher Software. Die in diesem Zusammenhang ursprünglich angekündigte Quarantänefunktion für unsichere Clients wurde indes auf den "Longhorn"-Server verschoben.

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Zu den am stärksten beworbenen Neuerungen von R2 ("Rollup 2") gehört ein überarbeiteter Replikationsmechanismus des Distributed File System (DFS). Von der "Remote Differential Compression" sollen vor allem Firmenniederlassungen profitieren, die nur schmalbandig an die Zentrale angeschlossen sind. Die neue Technik soll nach Möglichkeit nur die Unterschiede zwischen den aktualisierten Versionen einer Datei und nicht wie bisher die veränderten Dateien komplett übertragen. Für solche kleinen Außenstellen sind auch neue Administrationswerkzeuge gedacht, mit denen sich File- und Print-Server zentral verwalten lassen.

Erweitertes Active Directory

Zu den von Microsoft besonders propagierten Neuerungen zählen jene für Identitäts- und Zugriffsverwaltung. Das Unternehmen erweitert das Active Directory um die "Federation Ser- vices" (ADFS), mit denen sich digitale Identitäten und Berechtigungen über Firmengrenzen hinweg austauschen lassen. Diese Extensionen des Verzeichnisdienstes beruhen auf Web-Ser- vice-Standards und sollen daher in der Lage sein, auch mit Systemen anderer Hersteller zu kooperieren. Microsoft nennt in einem Whitepaper unter anderem die IBM, Netegrity und RSA. Der Nutzen dieser Erweiterung besteht darin, dass sich das Verzeichnis über das Internet auf vertrauenswürdige Partner ausdehnen lässt. Außerdem erlaubt das Active Directory damit ein Web Single-Sign-on.

.NET 2.0 mit an Bord

Einige Veränderungen des R2 gegenüber seinem Vorgänger bestehen darin, dass es Komponenten enthält, die vorher extra installiert werden mussten. Dazu zählt der Active Directory Application Mode (ADAM), der im Gegensatz zu seinem großen Bruder nur der Benutzerauthentifizierung für einzelne Anwendungen dient. Mit von der Partie ist nun auch erstmals das .NET-Framework in der Version 2.0. Sowohl Windows XP als auch Server 2003 kamen bisher ohne diese Ablaufumgebung. Das Gleiche gilt für die "Services for Unix", die bis zur Version 2.0 ein kostenpflichtiges Produkt waren und seit Release 3.0 von Microsofts Website heruntergeladen werden können. Sie gehören nun zum Lieferumfang von R2. Eine Lockerung der Lizenzbedingungen soll zudem den Virtual Server beflügeln. Auf einer Lizenz der R2 Enterprise Edition dürfen bis zu vier virtuelle Instanzen des Betriebssystems ausgeführt werden.

Das R2 wird nach seinem Erscheinen in zirka einem Monat das bisherige Release des Servers ersetzen. Es wird in einer 32- sowie einer 64-Bit-Ausführung für die x64-Prozessoren von AMD und Intel verfügbar sein. (ws)