Windows

Windows schneller bedienen: Tipps für mehr Komfort

23.06.2018
Von Thorsten Eggeling
Vieles bei Windows ist Gewohnheit, aber nicht alles ist wirklich praktisch vorkonfiguriert. Wie es bequemer geht und welche zusätzlichen Tools für Mehrwert sorgen, erfahren Sie in diesem Artikel.
So machen Sie die Windows-Navigation bequemer.
So machen Sie die Windows-Navigation bequemer.
Foto: Microsoft

Wer täglich Windows nutzt, entwickelt eine Art Routine. Zwei Klicks hier oder drei Klicks da und schon erscheint die gewünschte Funktion oder Einstellung. Standardmäßig ist Windows jedoch nicht in allen Bereichen so vorkonfiguriert, wie es für schnelles und effizientes Arbeiten wünschenswert wäre. Einiges lässt sich bereits mit Bordmitteln so verändern, dass Windows sich bequemer bedienen lässt. Zusätzlich stellen wir hier Tools vor, die neben Komfort auch weitere Funktionen mitbringen.

Wir haben die Tipps mit Windows 10 Version 1803 ausprobiert. Die Beschreibungen gelten aber zum größten Teil auch für Windows 7 oder 8.1, die Beschriftung von Menüpunkten kann jedoch abweichen.

1. Ansichten und Navigation im Windows-Explorer

Im Dateimanager Windows-Explorer können Sie den linken Teil ("Navigationsbereich") oder den rechten Teil des Fensters nutzen, um Ordner zu öffnen. Unter Windows 10 sehen Sie rechts häufig verwendete Ordner wie "Download" und "Bilder" sowie die zuletzt geöffnete Dateien. Im Navigationsbereich ist der "Schnellzugriff" mit Ordnern wie "Desktop" und "Downloads" untergebracht. Darunter erscheint "Dieser PC" mit den gleichen Ordnern und zusätzlich "Lokaler Datenträger (C:)" sowie - sofern vorhanden - weiteren Festplatten.

Wer häufiger direkt auf Laufwerk C: zugreifen möchte, findet die Ansicht "Dieser PC" wahrscheinlich praktischer. Bei Windows 8.1 war das der Standard, der sich auch unter Windows 10 wiederherstellen lässt. Gehen Sie im Windows-Explorer auf "Ansicht", und klicken Sie auf "Optionen". Im Dialog "Ordneroptionen" stellen Sie auf der Registerkarte "Allgemein" hinter "Datei-Explorer öffnen für:" statt "Schnellzugriff" den Wert "Dieser PC" ein. Auf dieser Registerkarte können Sie unter "Datenschutz" außerdem die zuletzt beziehungsweise häufig verwendeten Dateien und Ordner aus dem Schnellzugriff entfernen oder den Verlauf löschen.

Navigationsbereich anpassen: Der Navigationsbereich zeigt standardmäßig nur das übergeordnete Element, beispielsweise "Bilder", auch wenn Sie sich in einem Unterordner befinden. Es ist flexibler, unter "Ansicht -› Navigationsbereich" die Option "Erweitern, um Ordner zu öffnen" zu aktivieren. Die Anzeige im Navigationsbereich folgt dann dem im rechten Teil des Fensters aktuell gewählten Ordner. Das ist praktisch, wenn Sie beide Teile des Fensters für die Navigation nutzen wollen.

Setzen Sie ein Häkchen bei "Alle Ordner anzeigen", wenn beispielsweise auch die "Systemsteuerung", das eigene Profilverzeichnis und "Bibliotheken" im Navigationsbereich erscheinen sollen. Das ermöglicht einen schnelleren Zugriff auf die genannten Elemente, verringert aber die Übersichtlichkeit. Wenn Sie nur zusätzlich die "Bibliotheken" sehen wollen, gibt es dafür eine eigene Option.

Bei Windows 8.1 finden Sie unter "Ansicht -› Navigationsbereich" die gleichen Optionen. Unter Windows 7 nehmen Sie die Einstellungen in den "Ordneroptionen" auf der Registerkarte "Allgemein" vor.

2. Ordneransichten im Windows-Explorer vereinheitlichen

Ist im Windows-Explorer die Option „Erweitern, um Ordner zu öffnen“ aktiviert, klappen die Ordner im Navigationsbereich automatisch auf.
Ist im Windows-Explorer die Option „Erweitern, um Ordner zu öffnen“ aktiviert, klappen die Ordner im Navigationsbereich automatisch auf.

Der Windows-Explorer wählt die Ordnerdarstellung automatisch abhängig vom Inhalt. Bei Ordnern, die beispielsweise Bilder oder Videos enthalten, sehen Sie große Symbole mit Vorschaubild. Enthält ein Ordner nur Dokumente, stellt der Windows-Explorer die Ansicht "Details" ein, sind auch Bilder dabei, schaltet er auf "Große Symbole" um.

Die Ansicht "Große Symbole" ist sinnvoll, wenn man sich anhand der Vorschaubilder einen Überblick verschaffen möchte. Befinden sich jedoch viele Dateien in einem Ordner, wird es schnell unübersichtlich. Außerdem fehlen die Spalten, um die Dateien beispielsweise nach Datum zu sortieren. Auf der Registerkarte "Ansicht" können Sie aber jederzeit etwas anderes einstellen, beispielsweise "Liste" oder "Details". Windows merkt sich die Einstellungen für einen Ordner, was sich aber nicht auf Unterordner auswirkt. Um das zu ändern, klicken Sie den gewünschten Ordner mit der rechten Maustaste an, wählen "Eigenschaften" und gehen auf die Registerkarte "Anpassen". Unter "Diesen Ordner optimieren für:" wählen Sie den gewünschten Inhalt, beispielsweise "Allgemeine Elemente", wenn Sie die Detail-Ansicht bevorzugen. Setzen Sie ein Häkchen vor "Vorlage für alle Unterordnern übernehmen". Klicken Sie auf "OK", um die Einstellungen zu speichern.

Sollen die bei einem Ordner geänderten Einstellungen für alle Ordner desselben Typs gelten, öffnen Sie das Fenster "Ordneroptionen" (Punkt 1). Gehen Sie auf die Registerkarte "Ansicht", und klicken Sie auf die Schaltfläche "Für Ordner übernehmen". Per Klick auf "Ordner zurücksetzen" kehren Sie jederzeit zu den Standard-Einstellungen zurück.

3. Pfade für einzelne Profilordner ändern

Windows versucht automatisch, den Ordnerinhalt zu erkennen und passende Ansichten einzustellen.
Windows versucht automatisch, den Ordnerinhalt zu erkennen und passende Ansichten einzustellen.

Eigene Ordner wie "Downloads" oder "Bilder" sind im Profilordner des jeweiligen Benutzers untergebracht. Der Windows-Explorer zeigt diesen als "C:\Benutzer\Benutzername" an, wobei "Benutzername" für die bei der Windows-Installation gewählte Kontobezeichnung steht. Tatsächlich ist der Ordner auf der Festplatte aber unter "C:\Users\Benutzername" zu finden, was Sie nach einem Klick in die Adressleiste leicht ermitteln können. Ähnliches gilt auch für die Ordner "Bilder" oder "Musik", die im Dateisystem "Pictures" und "Music" heißen. Die Ordnerpfade spielen eigentlich keine Rolle, außer wenn der Platz auf der Festplatte knapp wird, und Sie einzelne Profilordner auf eine andere Festplatte auslagern möchten.

Klicken Sie beispielsweise den Ordner "Videos" mit der rechten Maustaste an, wählen Sie im Kontextmenü "Eigenschaften", und gehen Sie auf die Registerkarte "Pfad". Hier sehen Sie den tatsächlichen Pfad im Eingabefeld. Nach einem Klick auf "Verschieben" geben Sie einen beliebigen Ordner auf einer anderen Festplatte an, in dem Sie Videos speichern möchten.

Eine Alternative ist die Nutzung von "Bibliotheken", über die Sie Dateien unabhängig vom Speicherort in einem virtuellen Ordner zusammenfassen (Punkt 4).

4. Bibliotheken für die Dateiorganisation nutzen

Sollte der Platz auf der Festplatte oder SSD knapp werden, verschieben Sie große Ordner auf eine zweite Festplatte.
Sollte der Platz auf der Festplatte oder SSD knapp werden, verschieben Sie große Ordner auf eine zweite Festplatte.

Bibliotheken hat Microsoft bereits mit Windows 7 eingeführt. Die Idee dahinter: Gleiche Inhalte wie Musik, Bilder, Videos und Dokumente sollen in nur einem Ordner zu finden sein, egal, wo sie tatsächlich gespeichert sind. Bibliotheksinhalte kann Windows außerdem in einem Suchindex erfassen, sodass Sie Dateien oder Datei-Inhalte schneller finden.

Unter Windows 7 hatten die Bibliotheken noch einen prominenten Platz im Navigationsbereich des Windows-Explorers, bei Windows 8.1 und 10 sind sie standardmäßig ausgeblendet. Gehen Sie auf "Ansicht -› Navigationsbereich", und setzen Sie ein Häkchen vor "Bibliotheken anzeigen", um das zu ändern.

Wenn Sie einen Ordner zu einer Bibliothek hinzufügen möchten, gehen Sie im Kontextmenü auf "In Bibliothek aufnehmen" und wählen dann die gewünschte Kategorie, beispielsweise "Bilder" oder "Musik". Bei Freigaben im lokalen Netzwerk funktioniert das nur, wenn der Ordner auf dem Server- PC indiziert ist (Punkt 7).

5. Schneller zu häufig genutzten Ordnern navigieren

Nehmen Sie über das Kontextmenü weitere Ordner, etwa mit Bildern, in die Bibliothek auf.
Nehmen Sie über das Kontextmenü weitere Ordner, etwa mit Bildern, in die Bibliothek auf.

Der Abschnitt "Schnellzugriff" im Navigationsbereich von Windows 10 lässt sich um eigene Ordner erweitern. Sie gelangen dann mit einem Mausklick schnell zum gewünschten Ordner. Windows 7 und 8.1 zeigen im Navigationsbereich den Abschnitt "Favoriten" an, der die gleiche Funktion erfüllt.

Öffnen Sie einen Ordner, auf dessen Inhalt Sie häufig zugreifen. Klicken Sie "Schnellzugriff" mit der rechten Maustaste an und wählen Sie im Kontextmenü "Aktuellen Ordner an Schnellzugriff anheften". Bei Windows 7 oder 8.1 nutzen Sie entsprechend "Favoriten" und "Aktuellen Ort zu Favoriten hinzufügen".

Bei Windows 8.1 und Windows 10 gibt es bei Ordnern außerdem den Kontextmenüpunkt "An 'Start' anheften". Damit erzeugen Sie eine Verknüpfung zum gewählten Ordner auf der Kacheloberfläche beziehungsweise bei Windows 10 eine Kachel im Startmenü.

6. Erweiterungen für den Windows-Explorer nutzen

Qtabbar stattet den Windows-Explorer mit Tabs aus, die eine schnelle und bequeme Navigation ermöglichen.
Qtabbar stattet den Windows-Explorer mit Tabs aus, die eine schnelle und bequeme Navigation ermöglichen.

Wenn Ihnen die Fähigkeiten des Windows-Explorers nicht genügen, können Sie das Programm auch mit Zusatzfunktionen ausstatten.

7-Zip ist eine praktische Erweiterung, die sich in das Kontextmenü von Dateien und Ordnern integriert. Der Windows-Explorer verfügt zwar über eine eingebaute Zip-Funktion, die ist jedoch nicht besonders schnell und kann keine passwortgeschützten Archive erstellen. 7-Zip kann zahlreiche Formate entpacken, beispielsweise Rar, Arj und Zip, und es kann die Inhalte von ISO- und Wim-Dateien extrahieren. Neue Archive lassen sich unter anderem in den Formaten Zip und 7z erstellen, bei Bedarf mit einem Passwort schützen und in kleinere Teildateien aufteilen. Beim 7z-Format gibt es außerdem eine Option für selbstentpackende Archive, etwa wenn der Empfänger kein Packprogramm installiert hat.

Hashtab erweitert den Dialog "Eigenschaften" von Dateien um die Registerkarte "Hashwerte". Hier sehen Sie den CRC32, MD5 und SHA-1 Hashwert der Datei. Das ist nützlich, wenn Sie Downloads anhand eines Hashwerts prüfen wollen.

Qttabbar stattet den Windows-Explorer mit Tabs aus, über die Sie schnell zwischen unterschiedlichen Ordnern navigieren. Aktivieren Sie die neue Leiste unter Windows 8.1 oder 10 im Menüband unter "Ansicht -› Optionen".

Teracopy ersetzt die Funktionen Kopieren und Verschieben. Es arbeitet mehrere Kopieraufträge nacheinander ab; sie lassen sich auch pausieren. Das Tool ist vor allem dann nützlich, wenn Sie oft Dateien aus unterschiedlichen Ordnern auf ein USB-Laufwerk kopieren müssen.

DMEX ist eine Erweiterung, die sich über Tastenkombinationen steuern lässt. Nach Installation des Tools öffnen Sie ein Fenster des Windows-Explorers und drücken Strg-F1. Damit blenden Sie das DMEX-Menü ein. Sie können darüber beispielsweise zwei Fenster des Windows-Explorers schnell nebeneinander anordnen, die Position der Fenster speichern und wiederherstellen. Es gibt außerdem Komfortfunktionen wie "Neuen Pfad erstellen", "Dateien über Platzhalter markieren" oder "Verzeichnisgröße anzeigen".

7. Schnelle Suche im Dateisystem nutzen

Die Suche nach Datei- oder Ordnernamen sowie Datei-Inhalten ist vor allem auf gut gefüllten Festplatten eher langsam. Deshalb erstellt Windows automatisch für alle Ordner in den Benutzerprofilen und für das Startmenü einen Suchindex. Über den Index finden Sie Dateien in Bruchteilen von Sekunden. Bei einigen Dateitypen, etwa DOCX oder PDF, nimmt der Index auch den Inhalt auf, sodass Sie nach Wörtern innerhalb von Dateien suchen können.

Bibliotheksordner indiziert die Windows-Suche standardmäßig. Sie können in den Suchindex aber auch weitere Ordner aufnehmen. Dazu suchen Sie in der Systemsteuerung - bei Windows 10 in den Einstellungen - nach Indizierungsoptionen. Klicken Sie auf "Ändern", erweitern Sie die Baumansicht im oberen Teil des Fensters, und setzen Sie ein Häkchen vor den gewünschten Ordner. Sie sollten aber nicht zu viele Ordner oder gar das komplette Laufwerk "C:" in den Index aufnehmen, weil sich sonst die Suche verlangsamt und Windows sehr lange braucht, um Dateiänderungen zu berücksichtigen.

So nutzen Sie die Suchfunktion: Das Suchfeld im Windows-Explorer bezieht sich immer auf den aktuellen Ordner und nicht etwa auf den gesamten Index. Wenn Sie im gesamten Index suchen möchten, sollten Sie die Tastenkombination Win-Q verwenden oder bei Windows 10 den Suchtext einfach in das Cortana-Eingabefeld neben der Schaltfläche für das Startmenü eintippen. Bei Cortana lässt sich das Ergebnis nach einem Klick auf "Filter" auf bestimmte Bereiche beschränken, beispielsweise "Dokumente" oder "Ordner". Im Windows-Explorer von Windows 8.1 und 10 sehen Sie im Menüband nach einem Klick in das Suchfeld unterhalb von "Suchtools" mehrere Optionen. Per Klick auf "Art" lässt sich auch hier die Suche auf bestimmte Dateitypen einschränken. Außerdem können Sie nach Änderungsdatum, Größe oder Autoren suchen. Windows trägt die erweiterten Such-Syntax nach der Auswahl in das Suchfeld ein und beginnt mit der Suche.

Tipp: Wer auf Cortana verzichten will und sich das Startmenü von Windows 7 zurückwünscht, sollte Classic Shell installieren. Die Suchfunktion zeigt Inhalte sehr schnell an, und das Startmenü ist aufgeräumter als das von Windows 10.

Alternative Dateisuche: Mit Everything können Sie sehr schnell nach Dateien und Ordnern auf der Festplatte suchen. Das Tool baut beim ersten Start einen Suchindex auf. Dabei nutzt es bestimmte Eigenschaften des NTFS-Dateisystems, weshalb der Vorgang nicht lange dauert. Everything überwacht alle Änderungen im Dateisystem, sodass der Suchindex stets aktuell ist. Nachteil: Mit Everything können Sie nicht nach Datei-Inhalten suchen. Dafür gibt es aber ein anderes Programm (siehe Kasten "Alternatives Suchtool für Datei-Inhalte").

Sobald Sie den Suchbegriff in das Eingabefeld am oberen Rand des Programmfensters eintippen, startet die Suche, und das Ergebnis erscheint sofort. Verwenden Sie Platzhalter, um die Suche zu einzuschränken. So zeigt *win*.iso beispielsweise Dateien an, die "win" an einer beliebigen Position enthalten und die Dateinamenserweiterung "iso" besitzen. Eine Liste mit den Suchoptionen erhalten Sie über "Hilfe -› Such-Syntax". Über das Menü "Suchen" können Sie die Ergebnisse außerdem auf bestimmte Dateitypen beschränken, etwa "Bilder" oder "Dokumente".

8. Windows-Einstellungen optimieren

Mit Winaero Tweaker lassen sich zahlreiche verborgene Windows-Optionen ändern.
Mit Winaero Tweaker lassen sich zahlreiche verborgene Windows-Optionen ändern.

Einige Optionen finden Sie bei Windows 10 noch in der Systemsteuerung, viele sind aber bereits in die "Einstellungen" gewandert. Alle halbe Jahre liefert Microsoft ein Funktionsupdate, bei dem Optionen dazukommen oder wieder verschwinden. Das macht es nicht leicht, sich zurechtzufinden. Das Gratis-Tool Winaero Tweaker hilft dabei, viele Windows-Optionen schnell zu ändern. Es zeigt eine übersichtliche, wenn auch englischsprachige Oberfläche. Einige der Optionen sind in den Windows-Einstellungen gar nicht zu finden und nur über direkte Eingriffe in die Registrierungs-Datenbank zu ändern.

Mit Winaero Tweaker können Sie beispielsweise den Sperrbildschirm von Windows 10 und Windows 8.1 deaktivieren. Sie gelangen dann nach dem Start direkt zum Anmeldebildschirm. Gehen Sie auf "Boot and Logon -› Disable Lock Screen" und setzen Sie ein Häkchen vor "Disable Lock Screen". Starten Sie Windows neu.

Wenn Sie in Windows 10 keine Werbung sehen möchten, gehen Sie auf "Behavior -› Ads and Unwanted Apps". Setzen Sie Häkchen vor die gewünschten Optionen.

Sie möchten vorübergehend keine Windows-10-Updates erhalten? Eine Option dafür finden Sie unter "Behavior -› Disable Windows Update".

Wenn Sie eine der Änderung wieder rückgängig machen wollen, rufen Sie die betreffende Einstellung erneut auf und gehen im Menü auf "File -› Reset to defaults". Danach müssen Sie Windows neu starten.

Alternatives Suchtool für Datei-Inhalte

Wer Text in Word-, Libre-Office- oder PDF-Dateien suchen möchte, sollte sich Doc Fetcher ansehen. Das Tool benötigt eine Java-Laufzeitumgebung. In Doc Fetcher klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Fenster unter „Suchbereich“ und wählen im Menü „Index erstellen aus –› Ordner“. Geben Sie den Ordner an, den Sie in den Suchindex aufnehmen möchten. Es öffnet sich ein Fenster, in dem Sie auf „Start“ klicken. Nach Abschluss der Indizierung tippen Sie einen Suchbegriff ein und klicken auf „Suchen“. Im Fenster erscheinen die gefundenen Dateien und, nach einem Klick auf eine Datei, die Vorschau mit der Fundstelle.

9. Laufwerksbuchstaben für USB-Geräte festlegen

Wenn Sie Ihr USB-Laufwerk anschließen, kann es sein, das Windows ihm einen anderen Laufwerksbuchstaben zuweist als zuvor, je nachdem, welcher gerade verfügbar ist. Sie möchten aber für USB-Geräte einen festen Buchstaben bestimmen. Probleme tauchen außerdem auf, wenn ein Laufwerksbuchstabe gerade durch ein Netzwerklaufwerk belegt ist. Dann sieht es so aus, als ob der USB-Stick nicht erkannt wurde. Er hat aber einfach nur keinen Laufwerksbuchstaben erhalten.

Mit USB Drive Letter Manager behalten Sie die Kontrolle über die Zuordnung von Buchstaben für USB-Laufwerke. Das Programm kann Buchstaben für bestimmte USB-Ports reservieren, neuen Datenträgern eine Liste von Standardbuchstaben vorgeben und auch Laufwerksbuchstaben für USB-Geräte sperren.

Nach der Installation gehen Sie in den Ordner "C:\Programme\USBDLM" (64 Bit) oder "C:\Programme (x86)\USBDLM" (32 Bit). Starten Sie "_edit-ini.cmd" per Doppelklick. Das Tool erstellt die Datei "USBDLM.ini" und öffnet sie im Editor. Tragen Sie die gewünschte Konfiguration ein. Dafür ein Beispiel: Neu angeschlossene USB-Laufwerke sollen ausschließlich die Buchstaben X, Y und Z bekommen. In diesem Fall muss die INI-Datei folgende zwei Zeilen enthalten:

[DriveLetters] Letters=X,Y,Z

Um bestimmte Buchstaben für USB-Geräte zu sperren - hier N, O und P -, tragen Sie diese zwei Zeilen in die INI-Datei ein:

[NetworkLetters] Letters=N,O,P

Speichern Sie die Datei, führen Sie "_service_ stop.cmd" und danach "_service_start. cmd" aus. Spätere Änderungen in der INI -Datei sind sofort wirksam. Sie müssen die Dienste oder Windows daher nicht neu starten. Weitere Beispiele finden Sie im Installationsordner in der deutschsprachigen Hilfedatei "USBDLM_ger.chm". Hier erfahren Sie auch, wie Sie bestimmten USB-Geräten, abhängig etwa vom USB-Port, der Seriennummer oder der Geräte-ID, einen Laufwerksbuchstaben zuweisen.

10. Altes Windows auf neuer Hardware betreiben

Die lästige Meldung „Hardware nicht unterstützt“ erscheint in regelmäßigen Abständen.
Die lästige Meldung „Hardware nicht unterstützt“ erscheint in regelmäßigen Abständen.

Viele Nutzer möchten bei Windows 7 oder 8.1 bleiben, so lange es noch geht. Denn nicht jeder schätzt die Neuerungen in Windows 10, und oft funktionieren ältere Softoder betagte Peripheriegeräte nicht mit dem neuen System.

Es gibt aber auch den umgekehrten Fall. Wer sich einen neuen PC oder ein Notebook mit aktueller AMD-Ryzen- oder Intel- Kaby-Lake-CPU kauft, kann darauf Windows 7 oder 8.1 nach dem Willen von Microsoft nicht mehr nutzen. Unter der Voraussetzung, dass der Hersteller für den PC oder das Notebook Treiber für ältere Windows-Versionen bereitstellt, lässt sich das System zwar installieren, Sie erhalten aber - nach Installation aller Windows-Updates - keine neuen Updates mehr, und außerdem erscheint ständig eine nervende Meldung, dass die Hardware nicht unterstützt wird. Im April 2017 hat Microsoft Windows 7 und 8.1 mit Updates versorgt, die eine CPU-Prüfung durchführen. Wer die bisherige Festplatte in einen neuen PC einbaut oder Windows 7 oder 8.1 mit allen Updates neu installiert, erhält die Meldung "Hardware nicht unterstützt".

Das wäre nicht weiter schlimm, wenn Microsoft dabei nicht auch noch das Windows-Update verhindern würde. Sie erhalten daher auch keine Sicherheitsupdates mehr. Aus Sicht des Herstellers ist der Schritt verständlich. Für Microsoft ist der Aufwand zu groß, alle Updates für ältere Windows-Versionen auch auf neuerer Hardware zu testen. Für den Nutzer bedeutet das jedoch: Ist der PC defekt und wird durch neue Hardware ersetzt, steht ein Zwangsupdate auf Windows 10 an (alternativ bleibt die Möglichkeit, auf Linux umzusteigen).

Betroffen sind vor allem Geräte mit den Prozessorfamilien Intel Kaby Lake (Core i3/ i5/i7-7000) und Apollo Lake (Celeron J/ N3400, Pentium J/N4200), aber auch etwas ältere CPUs wie Intel Atom Z530, Intel Core i5-4300M und AMD FX-6300. Intel beispielsweise stellt auch offiziell keine Windows- 7/8.1-Treiber für die integrierte Chipsatzgrafik mehr bereit. Das ist jedoch kein Problem, wenn Sie eine zusätzliche Grafikkarte etwa von Nvidia verwenden.

Die Windows-Update-Sperre lässt sich mit dem Tool Wufuc umgehen. Wufuc deaktiviert die CPU-Prüfung beim Windows-Update, das damit wieder funktionsfähig wird. Außerdem verschwindet die Warnmeldung.

Hinweis: Bei unseren Tests im Mai 2018 arbeitet Wufuc unter Windows 7 und 8.1 einwandfrei. Unerwünschte Nebenwirkungen haben wir nicht feststellen können. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Wufuc durch spätere Windows-Updates behindert wird. Laden Sie stets die aktuellste Wufuc-Version herunter. Dazu gehen Sie auf https://github.com/zeffy/wufuc und klicken auf "Latest stable build".

Alternative Dateimanager einsetzen

Der Windows-Explorer ist als Standardwerkzeug jedem bekannt, und er bietet die wichtigsten Funktionen. Es kann sich jedoch lohnen, andere Bedienkonzepte zu prüfen, ob diese nicht mehr Komfort bieten. Die Stärken der alternativen Dateimanager zeigen sich oft erst, nachdem Sie eine Zeit lang damit gearbeitet haben. Altbewährt ist etwa der Dateimanager Total Commander . Mit seiner Zwei-Panel-Ansicht macht er Dateioperationen wie Kopieren oder Verschieben besonders komfortabel. Die Bedienung erfolgt per Maus oder alternativ über Tastenkombinationen wie F5 für „Kopieren“ oder F7 für „Neuer Ordner“. Für den Total Commander gibt es außerdem zahlreiche, meist kostenlose Plug-ins , etwa für Packfunktionen oder den Zugriff auf Clouddienste.

Auf den ersten Blick eher eine Kuriosität: Der Dateimanager Winfile von Windows NT 4 ist jetzt auch für aktuelle Windows-Versionen verfügbar. Microsoft hat den Quellcode als Open Source freigegeben, und ein Programmierer hat die nötigen Anpassungen für moderne Compiler durchgeführt. Zum Download gibt es die Version Winfile 10.0 Original Plus mit minimalen Änderungen und Winfile 10.0 mit etlichen Verbesserungen. Eine Installation ist nicht nötig, Sie müssen das Programm nur entpacken.

In Winfile lassen sich über „Window“ innerhalb des Hauptfensters mehrere Fenster nebeneinander oder untereinander anordnen. Wenn Sie bei den Fenstern unterschiedliche Laufwerke oder Ordner einstellen, können Sie Dateien bequem hin und her kopieren. Das Tool merkt sich die zuletzt geöffnete Ansicht und stellt diese beim nächsten Start wieder her. Ansonsten lässt sich Winfile mit der Maus oder Tastenkombinationen ähnlich wie der Windows-Explorer bedienen. Was fehlt, ist der direkte Zugriff auf Netzwerkfreigaben. Über „Disk –› Connect Network Drive“ können Sie den Freigaben jedoch einen Laufwerksbuchstaben zuweisen und diesen dann öffnen.

(PC-Welt)