Internet-Service soll fuer Publizitaet sorgen

Windows-NT-Domains lassen sich durch Banyan-Dienste ersetzen

29.03.1996

Dem Trend der Anwender, die unternehmensweiten Netze um Intranet- und Internet-Strukturen zu erweitern, will Banyan mit der Anpassung seiner wichtigsten Produkte ans Internet entsprechen. Die Directory-Services "Streettalk" und das E-Mail- System "Beyond Mail" sollen zu wichtigen Tools im Netz der Netze werden. Dafuer soll die neu gegruendete Banyan-Division Coordinate.com sorgen.

In Zusammenarbeit mit der Verisign Inc. hat Coordinate.com zudem das Internet-Verzeichnis "Switchboard" entwickelt. Basierend auf Streettalk-Technik kann jeder Anwender dem Dienst seinen Namen und die E-Mail-Adresse hinzufuegen. Um die Privatsphaere zu wahren, bietet Switchboard Moeglichkeiten, bestimmte persoenliche Daten auszublenden. Der Verzeichnisdienst laesst sich zudem nutzen, um den Internet-Zugang fuer privat eingehende Mails in Unternehmen zu blockieren.

Mit besonderen Neuigkeiten wartet Banyan im Windows-NT-Markt auf. Der Verzeichnisdienst Streettalk, besonders bei Anwendern beliebt, die 1000 und mehr Mitarbeiter in ihre Netze einbinden, laesst sich kuenftig unter Windows NT verwenden. "Streettalk Access for Windows NT File and Print" macht die Bezeichnungs-Konventionen des Banyan- Dienstes fuer die in Windows NT implementierten und ueblicherweise auf dem Host gespeicherten Druck- und Dateidienste verfuegbar. Mit dieser Software ist es laut Banyan nicht notwendig, die vielgescholtenen und zur Verwaltung groesserer Netze problematischen Windows-NT-Domains zu synchronisieren und aufzusetzen.

Darueber hinaus bietet die Software Funktionen wie Disk-Monitoring, Datenkompression und CD-ROM-Zugriffe. Streettalk fuer Windows NT wird inklusive dem "Universal Server", der das Speichern von Novell-, Vines, Unix- und Windows-NT-Files erlaubt, ab sofort ausgeliefert.

Meldungen der amerikanischen CW-Schwesterpublikation "Network World", Banyan wolle das bisherige Lizenzierungsverfahren fuer das Netz-Betriebssystem Vines durch ein einfacheres, arbeitsplatzbasierendes Modell ersetzen, widersprach David Mahoney, Banyans President und CEO, auf der CeBIT gegenueber der COMPUTERWOCHE. Die US-Zeitung hatte berichtet, das neue Verfahren beinhalte im Kleingedruckten bedenkliche Passagen. Unter anderem verlange Banyan von Kunden pro Lizenz und Jahr 50 Dollar. Als Gegenleistung versorge Banyan Teilnehmer dieses "VIP-Service" fuer die Dauer eines Jahres mit kostenlosen Upgrades. Mahoney merkte dazu lediglich an: "Wir versuchen immer, die Verfahren den Kundenbeduerfnissen anzupassen, haben eine entsprechende Ankuendigung jedoch nicht gemacht."