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Windows 2000: Michael Dell kriecht zu Kreuze

16.02.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Als veritabler Großkunde kann es sich Michael Dell, Gründer und CEO (Chief Executive Officer) des gleichnamigen PC-Direktanbieters, offenbar nicht erlauben, es sich mit Microsoft zu verscherzen: Auf den Feierlichkeiten zur Einführung des NT-Nachfolgers Windows 2000 bemühte sich der Mann mit dem Silberblick, seine am vergangenen Wochenende zitierte Kritik an Microsofts neuer Umsatzquelle zu relativieren.

Dells Äußerungen, er erwarte ein langsames Vordringen von Windows 2000 in der Unternehmens-DV und halte Linux zunehmend für eine ernstzunehmende Alternative, hatten mit dazu beigetragen, den Kurs der Microsoft-Aktie um rund zehn Prozent zu drücken. Es sei ein "unbeabsichtigter" Zusammenhang zwischen seinen Äußerungen und dem Microsoft-Kurssturz hergestellt worden, erklärte Dell auf der Windows 2000 Conference in San Franzisko. Es sei "nicht korrekt" gewesen, seine Äußerungen mit einer ähnlich negativen Prognose der Gartner Group zu verknüpfen. Anschließend musste der Vorzeigeunternehmer einräumen, Microsoft habe ihn im Zusammenhang mit seinen Äußerungen "kontaktiert". Auf die Details dieses Gesprächs wollte Dell nicht näher eingehen.