Windei

29.10.1982

Als moderater Typ ist Trauerwein ein eher stiller Genießer der Schadenfreude. Lauthals lachen mußte er allerdings neulich, als ihm von seinen Innovativen eine Frost & Sullivan-Studie* unter die Nase gerieben wurde.

Die weltläufigen Briten hatten für das von Tele-Processing, sprich Computer-Conferencing, bedrohte internationale Beherbergungskettengewerbe eine sinnvolle Investitionsnötigung entdeckt: Vollverkabelung, weltweit, natürlich für jeden Fernsehapparat in jedem besseren Gästezimmer, Videokamera inklusive. Nett von den Frost-Analysten in Old England, daß sie der neuen deutschen Mehrheit ein solches (Wind-?)Ei ins Nest legt

Fröhliches Grinsen ließ S. T. daraufhin seine innovationsgierigen TP-Spezln konstatieren als es kürzlich mal wieder darum ging, eine Anregung des Vorstandes wohlwollend zu prüfen. Die als reisefreudig und kostenintensiv bekannten Herren hatten auch schon von den Reisekosten einsparenden Vorteilen des weltweiten Teleconferencing gehört und baten um Implementierungsvorschläge.

Sebastians Super-Solution: 1) keine Kosten auf Trauerweins Kostenstelle und keine Innovationsfreude für seine eifrigen TPler; 2) keine Reisebeschränkungen für die Jetsetter im Top-Management, sondern Argumentationshilfe für die Großkopferten im Sinne von "Teleconferencing ja, aber nur auf Reisen" - und 3) für Herrn Schwarz-Schilling als praxisnahe Morgengabe Nachweis eines konkreten Anwendungsstaus: Vollverkabelung für die von der Vollverkabelung bedrohte Hotellerie.