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Wimax setzt sich erst 2010 durch

11.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine eher zurürckhaltende Prognose gibt das Marktforschungsinstitut Forrester Research zu den Zukunftsaussichten von Wimax ab. So gehen die Forscher zwar davon aus, das Wimax die Welt der Telekommunikation und Netzwerke verändern wird. Allerdings sei es unrealistisch, so warnen sie, den globalen Durchbruch dieser Funktechnik schon innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwarten.

Zwar räumen die Forrester-Analysten Lars Goldell und Michelle de Lussanet in einer Kurzstudie zum Thema "Wimax-Hype und Wimax-Realität" ein, dass immer mehr preisgünstige Hochgeschwindigkeits-Wireless-Zugänge angeboten würden. Aufgrund der unzureichenden Ausrüstung der potenziellen Nutzer und den Kostenstrukturen sowie Regulierungs- und Wettbewerbsfaktoren stelle Wimax in der nahen Zukunft nur eine begrenzte Bedrohung für 3G-Mobilfunk- und Breitband-Netze dar.

Ferner geben die Analysten zu bedenken, das Wimax zwar zahlreiche Chancen biete, aber wie bei anderen neuen Netztechnologien (beispielsweise UMTS) seien die Versprechen größer als das, was realisiert werden kann. So würden in Europa zum Beispiel unübersichtliche Regulierungsbestimmungen hinsichtlich der Verteilung von Radio- und Funkfrequenzen die Einführung von Wimax behindern. Diese Hindernisse sind nach Ansicht der Forscher erst 2008 aus dem Weg geräumt. Des Weiteren gebe es zurzeit noch zu wenig zertifizierte Produkte.

Deshalb sehen die Autoren der Kurzstudie in den nächsten beiden Jahren für Wimax vor allem in Ländern wie Indien, Russland und Brasilien einen Markt. In diesen Ländern, die nur über eine begrenzte Festnetz- oder mobile Breitband-Infrastruktur verfügen, könne mit Hilfe der Wimax-Technik schnell und zu vertretbaren Kosten ein breitbandiges Access-Netz aufgebaut werden. (hi)