Will die IBM DOS wegloben?

04.05.1984

STUTTGART (CW) - Nach der Ankündigung des neuen Release 2.1.0 des Betriebssystems VSE (Virtual Storage Extended) für die 4300-Rechner (CW Nr. 16 vom 13. April 1984, Seite 5: "IBM erweitert VSE-Funktionen") scheint festzustehen, daß DOS voreilig totgesagt wurde.

Immerhin konnte der virtuelle Adreßraum um das Zweieinhalbfache von 16 MB auf 40 MB vergrößert werden, so daß VSE-Benutzer nunmehr Wachstumsmöglichkeiten innerhalb ihrer Online-Anwendungssysteme haben.

Ungereimtheiten ergeben sich freilich dadurch, daß die deutsche IBM, bekanntlich verantwortlich für sämtliche DOS-Entwicklungen in der Big-Blue-Welt, die freudige Botschaft für DOS-User klammheimlich verkündete, praktisch unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Paßt die plötzliche DOS-Zuneigung nicht in das Gesamtkonzept der IBM-Betriebssystesstrategen,

die ja zuletzt eher eine Präferenz für MVS erkennen ließen? Die CW-Redaktion bleibt am DOS-Ball und wird in ihrer nächsten Ausgabe ausführlich berichten.