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Irak-Krieg

Wikileaks enthüllt Gräuel und Kriegsverbrechen

25.10.2010

Folter wurde ignoriert

Die "New York Times" schrieb, dass Häftlinge geschlagen, versengt und ausgepeitscht wurden, sei nicht die Ausnahme gewesen. Einige der Folterungen seien von Amerikanern untersucht, die meisten aber ignoriert worden - "mit einem institutionellen Schulterzucken: Soldaten erstatteten Bericht und baten die Iraker, eine Untersuchung einzuleiten".

Kommentatoren in Washington fürchten bereits, dass nach dem vollständigen Rückzug der im kommenden Jahr wieder Gewalt und Terror im Irak um sich greifen könnte.

Die "New York Times" spricht von einem "beängstigenden Porträt der Gewalt". In einem Fall verdächtigten US-Soldaten irakische Offiziere, einem Gefangenen die Finger abgeschnitten und ihn anschließend mit Säure verätzt zu haben.

Im Irak wie auch in Afghanistan handele es sich um "moderne, westliche Kriege", sagte Assange, gegen den in Schweden wegen sexueller Nötigung ermittelt wird. Die Wahrheit bleibe auf der Strecke, "lange bevor der Krieg beginnt und lange nach seinem Ende".

Die irakische Regierung tat die Veröffentlichung als PR-Kampagne politischer Gegner ab. Die Dokumente enthielten "keinen einzigen Beweis dafür, dass sich die irakische Regierung oder Ministerpräsident Nuri Al-Maliki persönlich unpatriotisch verhalten haben", ließ die Regierung in Bagdad erklären. Die Dokumente der US-Armee belegen, dass auch Al-Maliki unterstellte Einheiten an Misshandlungen beteiligt waren.