Wiederverwendung ist der dickste Pluspunkt fuer Objektorientierung Marktstudie: Wie Entwickler Software-Re-Use interpretieren

09.06.1995

MUENCHEN (CW) - Der Hauptgrund fuer das Einschwenken auf objektorientierte Paradigmen und Techniken besteht in der Hoffnung, Programmteile wiederverwenden zu koennen. In der Marktstudie "The Dynamics of Software Reuse" wurden Entwickler aus Anwender- und Haendlerunternehmen sowie aus Softwarehaeusern befragt, was sie unter Wiederverwendbarkeit verstehen.

Die von dem Tool-Anbieter Centerline Software gesponserte Erhebung wertet Angaben von 311 europaeischen Entwicklern, Managern und DV- Leitern aus. Auf die Frage, welche Bezeichnung den Typ Wiederverwendbarkeit die Softwareprojekte am besten kennzeichnet, gaben 24 Prozent "Cutting and Pasting Code" an.

Etwa 25 Prozent der Befragten entwickeln eigene Klassen und Bibliotheken, 24 Prozent dagegen kaufen vorgefertigte Bausteine. Allerdings benutzen nur neun Prozent ein entsprechendes Framework und lediglich ganze drei Prozent koennen auf ein unternehmensweites Konzept zur Wiederverwendung von Software verweisen.

Ein Drittel der Unternehmen investiert in objektorientierte Programmiersprachen. 90 Prozent davon benutzen C++. Insgesamt programmieren bereits zwei Drittel der Befragten objektorientiert, 28 Prozent befinden sich in einem Experimentierstadium. Nur elf Prozent gaben an, Objektorientierung interessiere sie nicht.

Die Gruende, die gegen objektbasierte Entwicklung sprechen, liegen laut Studie im wesentlichen im mangelnden Verstaendnis der Manager (17 Prozent) sowie in den erwarteten hohen Einstiegskosten (18 Prozent). Jeweils 14 Prozent der Entwickler sahen im Fehlen von geeigneten Wiederverwendungs-Tools, bei der Softwarewartung und in der fehlenden Akzeptanz neuer Tools und Methoden unter den etablierten Programmierern die entscheidenden Barrieren.